Einige Leute schreiben Fortschritte, die durch Grid Computing ermöglicht wurden, irrtümlich Web Services zu. Borges sagte, dies seien zwei einander ergänzende Technologien, die sich mit weiterem Fortschritt einander annähern würden. „Wenn Web Services die Software sind, ist Grid Computing die Hardware“, sagte er.
Diese Hardware kann beschränkt sein auf die Workstations innerhalb einer Firma oder aus einer großen Anzahl scheinbar unzusammenhängender Rechner bestehen wie beim SETI@Home-Projekt. Grid Computing erfordert Software, die Programme in Einzelteile zerlegt und diese dem Netzwerk zuweist, aus dem das Grid besteht. Und dies ist der Punkt, wo Web Services ins Spiel kommen können.
Sollte Grid Computing allgemeine Verbreitung finden, so prognostiziert Gartner, dass Web Service-Provider und Application Service Provider (ASP) sich dessen Fähigkeiten als Service-Plattform zunutze machen werden, indem sie ansonsten ungenutzte Rechenkapazitäten nach einem Prioritäts-Prinzip kommerziell nutzbar machen werden.
Ein Grid aus Komponenten der unterschiedlichsten Anbieter zu bilden – unvermeidlicher Effekt von Grid Computing – bedeutet, dass Standards für Interoperatibilität eine absolute Notwendigkeit sind. Das Global Grid Forum (GGF) ist bei der Forschung auf diesem Gebiet einer der Pioniere. Das GGF ist eine Gruppe von Einzelpersonen, die zu Grid Computing und verwandten Technologien arbeiten.
Welche Aussichten bietet Grid Computing für Service Provider?
Einige Unternehmen und andere Gruppen von Fachleuten haben bereits Rahmen und Software für die Verwaltung von Grid Computing-Projekten entwickelt oder arbeiten daran. Gartner rechnet mit fünf bis zehn Jahren, bevor die Technologie anwendungsreif und allgemein anerkannt ist. Falls die Anbieter es nicht schaffen sollten, Standards für Grid Computing zu übernehmen und weiterzuentwickeln, sondern stattdessen proprietäre Lösungen bevorzugen, würde dies das Ausschöpfen der Möglichkeiten von Grid Computing deutlich verzögern, so Gartner. Aber selbst wenn es nie zu einem Standard kommt, wird der Aufbau privater Grids immer noch interessante Perspektiven für Service-Provider eröffnen.
Gartner nennt u.a. die folgenden Möglichkeiten, die Grid Computing Service-Providern bietet:
- Entwicklung von Consulting-Dienstleistungen zu Grids
- Entwurf, Einrichtung und Verwaltung privater Grids
- Entwicklung einer Grid-Umgebung über einer bestehenden Infrastruktur
- Verwaltungs-Dienstleistungen für Besitzer einer Grid-Infrastruktur
- Unabhängige Überwachung von Service Level Agreements (SLA) für Grids
- Entwicklung von Software für Grid-Anwendungen
Die Marktführer sitzen bereits in den Startlöchern, um all diese Chancen zu nutzen. So trafen sich im Februar 2002 Sun Microsystems, IBM und Microsoft mit dem GGF, um gemeinsame Projekte aller drei Firmen darüber zu besprechen, wie Grids und Web Services zusammengebracht werden können. Sun hat außerdem vor kurzem seine Sun Grid Engine vorgestellt, ein „verteiltes Ressourcen-Verwaltungs-Tool für Grid Computing“, das bereits von Unternehmen wie Sony und Ford übernommen worden ist.
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