Die Deutsche Börse wird keine eigene Risiko-Bewertung für Firmen am Neuen Markt einführen. „Wir können als neutraler Marktorganisator keine Ratings machen“, sagte eine Börsen-Sprecherin in Berlin. Die „Wirtschaftswoche“ berichtete dagegen vorab, die Börse wolle ein solches Rating in dem durch Pleiten und Betrugsfälle stark in Mitleidenschaft gezogenen Marktsegment noch in diesem Jahr starten. Dabei sollten alle 270 Unternehmen in fünf Risikoklassen eingeteilt werden und alle drei Monate neu eingestuft werden.
Grundsätzlich hätte die Deutsche Börse gegen ein Rating nichts einzuwenden, wenn dies von den Marktteilnehmern selbst organisiert würde, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Börsenkreisen. Tatsächlich habe es schon Gespräche mit den Beteiligten über die Frage gegeben. „Wir halten das für ausbaufähig“, hieß es von dem Marktbetreiber. „Wir würden eine solche Initiative begrüßen, wenn dies nichts mit der Deutschen Börse zu tun hat.“ Allerdings sei „die Akzeptanz am Markt noch offen“. Die Prüfung des Ratings könnte laut „Wirtschaftswoche“ das Hamburger Unternehmen SES Research übernehmen.
Mit dem Rating wolle die Börse vor allem institutionelle Anleger zurückgewinnen, die den Neuen Markt wegen seiner zum Teil undurchschaubaren Risiken meiden. Grundlage für das neue Rating sollten die Jahresabschlüsse und die Quartalsberichte der jeweils letzten zwölf Quartale bilden, die nach einem Dutzend Kriterien ausgewertet werden sollten.
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