US Cybersecurity-Plan mit Rücksicht auf Microsoft

Das Weiße Hauses legt morgen einen neuen Entwurf der "National Strategy to Secure Cyberspace" vor

Das Weiße Haus in Washington wird morgen eine neue „National Strategy to Secure Cyberspace“ vorlegen. Ein erster Entwurf konnte von Cnet/ZDNet bereits eingesehen werden, aber noch sind zentrale Punkte davon offen. Beobachter rechnen mit einer Fertigstellung des Dokuments erst unmittelbar vor der Präsentation. Zentrales Anliegen des Plans ist es, Internet-Protokolle besser vor Angriffen zu schützen. Entsprechend sollen mehrere zehn Millionen Dollar in die Errichtung von „Centers“ gesteckt werden, die sich alleine der Bekämpfung von „Cyber Attacks“ widmen. Allerdings wird sich das Dokument mit Kritik an den Sicherheitsvorkehrungen des größten Softwareanbieters in Sachen Internet mehr als zurückhalten.

In einer Vorbesprechung erklärte Richard Clarke, Präsident Buschs Beauftragter für Cyberspace Security, er habe keinerlei Problem mit der „Monokultur des Internet“. Er bezog sich damit auf Kritik an Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) und seinen Produkten, die praktisch täglich neue Sicherheitslöcher offenbaren. In dem morgen zur Veröffentlichung kommenden Plan wird keinerlei Wort der Kritik an dem weltgrößten Softwarekonzern zu finden sein. Und das hat Gründe: Howard Schmidt, stellvertretender Vorsitzender des White House’s National Critical Infrastructure Protection Board, arbeitete zuvor nicht nur bei der Air Force, sondern auch als Sicherheitschef bei Microsoft. Schmidts Abteilung ist für die Erstellung des Plans verantwortlich. Scott Charney wiederum, er bekleidet derzeit bei Microsoft Schmidts früheres Amt, arbeitete früher in der Regierung. Enger kann eine Beziehung zwischen Konzern und Regierung kaum sein, ohne offenkundig als illegal zu gelten.

Der deutsche Professor Hartmut Pohl, Direktor des Institut für Informationssicherheit (ISIS) hat gerade anlässlich des Jahrestages des 11. Septembers die Gefahren des so genannten Cyber-Terrorismus als aufgebauscht bezeichnet. Seiner Ansicht nach spielen terroristische Angriffe in der IT bisher überhaupt keine Rolle. „Aus einer ganzen Reihe von Untersuchungen wissen wir vielmehr, dass schwerwiegende Angriffe auf Unternehmen ausschließlich von Innentätern oder von mit Insiderwissen ausgestatteten Tätern begangen werden: Von den eigenen Mitarbeitern oder von den Mitarbeitern der Auftraggeber, Zulieferer, Kooperationspartner und von Outsourcern“, so der bekannte Experte.

Allerdings warnt Pohl: Auch wenn heute noch keine Anzeichen dafür sprechen, müsse zukünftig doch mit cyber-terroristischen Angriffen gerechnet werden, gerade in Schlüsselbranchen wie der Automobilindustrie, Chemie/Pharma, Finanzdienstleistern, Verkehr und Versorgern.

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1 Kommentar zu US Cybersecurity-Plan mit Rücksicht auf Microsoft

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  • Am 17. September 2002 um 19:53 von Hurricane

    Ich WUSSTE es!! Na dann geht mal mit M$ unter USA!
    LOL! Ich würde es nicht glauben wenn ich es nicht hier gelesen hätte. Aber vermutet hatte man es doch schon immer oder?<br />
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    Man hatte immer das gefühl M$ hat die us-regierung im griff…<br />
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    Jetzt ist es offiziell.<br />
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    Naja, was heisst das im endeffekt?<br />
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    Eigentlich nur dass die USA als einziges land nicht auf die bugs von M$ achtet und sich damit viel verwundbarer macht als jedes andere land.<br />
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    Und was heisst das wieder?<br />
    Dass die USA mit M$ untergehen könnte!<br />
    Denn wenn sich kriminelle organisationen und personen auf irgendwas konzentrieren werden dann auf M$-software in den USA! *g*<br />
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    Dass Hotmail einen dicken draht zu Carnivore hat war auch schon ein ziemlich hartnäckiges gerücht.<br />
    Doch jetzt glaube ich daran. Ehrlich gesagt kann ich mir auch gut vorstellen dass 1. M$-software absichtlich einen geheimen eingang für den US-geheimdienst besitzt. (Und vielleicht deswegen so viele "sicherheitslöcher" bei den produkten auftreten, diese also sogar vielleicht gewollt sind! ;) und 2. Carnivore nur der anfang ist.<br />
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    Naja. Deren pech. Mir ist’s egal. Ich setze auf Linux, habe meinen eigenen web- und mail-server der ebenfalls auf linux läuft und lasse diesen von allen benutzen die mit mir kommunizieren. Wenn es nicht anders geht und doch mal eine mail an hotmail & ms-müll gehen muss dann gibt’s ja immer noch PGP (mit mindestens 4096bit) und anonyme mail-addys. :)<br />
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    Allen andenren viel spass beim untergang! :)

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