Landesmedienanstalten wollen Verkauf des Telekom-Kabelnetzes stoppen

Fernseh- und Radioaufseher fürchten, dass die Modernisierung des Netzes beim Verkauf auf der Strecke bleibt

Unter einem schlechten Stern steht der TV-Kabelnetzverkauf der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE). Erst stoppte das Bundeskartellamt den Verkauf für 5,5 Milliarden Euro an den US-Konzern Liberty Media, dann purzelten die Angebote auf knappe zwei Milliarden Euro und nun drohen laut einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ neue Schwierigkeiten. Die deutschen Fernseh- und Rundfunkaufseher fordern aus Sorge um die Modernisierung der Netze, den Verkauf abzubrechen, so das Blatt.

In dem Bericht beruft sich die Zeitung auf einen entsprechenden Brief der Landesmedienanstalten an den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD) als Vorsitzenden der Rundfunkkommission der Länder. Die Länder sollen sich dem Schreiben zufolge beim Bund für einen Verkaufs-Stopp einsetzen.

Die Landesmedienanstalten sollen laut dem Bericht fürchten, dass bei einem Verkauf des technisch veralteten Kabelnetzes die Modernisierung auf der Strecke bleibt. Denn Interesse an dem Netz hätten vor allem Finanzinvestoren angemeldet, denen es nach Überzeugung der Fernsehaufseher an langfristigen Strategien mangelt, das Kabelnetz zu modernisieren. Am Kabelnetz sind rund zehn Millionen deutsche Haushalte angeschlossen – damit empfangen rund zwei Drittel aller Haushalte ihre Radio- und Fernsehsender über das Netz der Deutschen Telekom.

Die Telekom versucht seit geraumer Zeit, das Netz zu verkaufen, um mit dem Erlös ihre Schulden rund 64 Milliarden Euro zu verringern. Das Unternehmen wollte voraussichtlich noch am Freitag bekannt geben, mit welchen Kabelnetz-Bietern weiterverhandelt werden soll.

ZDNet bietet einen News-Report zur Übernahme des Fernsehkabels für zehn Millionen deutschen Haushalte durch den amerikanischen Medienkonzern Liberty.

Kontakt:
Deutsche Telekom, Tel.: 0800/3301000

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