Sonys derzeitige Marktposition bei PCs und Handhelds unterscheidet sich maßgeblich von den Anfängen des Unternehmens in diesen Bereichen. Aufgrund von fadem Design und hohen Preisen scheiterten die ersten Versuche, dort Fuß zu fassen – nicht gerade der Start, den man von einem Unternehmen erwartet, dessen Name laut Marktforschungsfirma Interbrand zu den 25 bekanntesten Markenbezeichnungen der Welt gehört.
Sony trat erstmals 1996 auf dem PC-Markt auf und lag zwei Jahre später noch immer hinter der Konkurrenz zurück. Die Unternehmensführung sagte, dass all dies Teil eines langfristigen Planes zur Anbindung des PC-Geschäfts an die Anstrengungen in den Bereichen Verbraucherelektronik und Unterhaltungselektronik sei.
„Wir konzentrieren uns bei unseren Produkten nicht unbedingt auf Geschwindigkeiten und die Zahl der Eingänge“, sagte kürzlich Mark Hanson, Vice President of Marketing für die Vaio-Linie. „Unsere ursprüngliche Absicht war es, herauszufinden, wie der PC die Menschen bei der Nutzung von Verbraucherelektronik unterstützen könnte und dort eine Brücke zu schlagen. Und bei den dort angewandten Technologien können wir Dinge tun, die viele nicht tun können. Wir können jetzt besser klarmachen, warum wir in den PC-Markt gegangen sind.“
Damals schrieben die Analytiker und andere den Mangel an Wachstum allerdings dem ungewöhnlichen Design und den hohen Preisen zu. Voran kam Sony auf dem PC-Markt schließlich durch die Einführung des ultradünnen Notebooks Vaio 505, einem der ersten ultraflachen Notebooks für unter 2000 Dollar. Nachdem man einen bedeutenden Teil des Notebook-Marktes erobert hatte, übernahm Sony einige der Design-Ideen und übertrug sie auf die Desktop-Linie.
„In Hinblick auf die Gewinnspannen und den Wettbewerb hat Sony etwas Zeit gebraucht, um auf die Füße zu kommen,“ so Stephen Baker, Analytiker von NPDTechworld. „Der Bereich Notebooks wurde als derjenige identifiziert, bei dem sie zum ersten Mal Punkte sammeln konnten… Bei Desktop-Rechnern, wo die Gewinnspannen niedriger sind und es schwerer ist sich abzusetzen, ist das Unternehmen nicht ganz so bedeutend.“
Sony hat sich bemüht, im PC-Bereich als technologisch führend herauszustehen. Man gehörte zu den ersten, die ein kombiniertes DVD-ROM und CD-RW-Laufwerk zum Abspielen von Filmen und Aufnehmen von CDs für ihre Notebooks und die Möglichkeit zur Aufnahme digitaler Videos auf ihren Desktop-PCs anboten.
„Sie strecken ihre Fühler weiter auf dem Verbrauchermarkt aus“, sagte Baker. „Und sie werden irgendwann mit HP aneinandergeraten, die eine ähnliche Strategie fahren.“
HP-Sprecher Roger Frizzell räumte ein, dass die beiden Unternehmen im Einzelhandel in Konkurrenz stehen, sagte aber, dass HP den Vorteil hat, ein breiteres Kundenspektrum ansprechen zu können.
„Wir können die Bedürfnisse einer größeren Menge von Kunden ansprechen, weil wir über ein breiteres Spektrum an PCs verfügen“, sagte Frizzell. HP hat PC-Modelle für Verbraucher bis hin zu Großunternehmen und kann so seine Drucker und Kameras und andere Peripheriegeräte auf einer größeren Basis vermarkten.
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