Studie: Internet-Nutzung boomt trotz IT-Krise

In der letzten Zeit ist in vielen Medienunternehmen Krisenstimmung aufgrund des scharfen Rückgangs der Werbeeinnahmen eingetroffen. Publikum, Leser, Seher und Hörer sind jedoch nicht abhanden, fand jetzt die Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse 2002(AWA) heraus. Der Medienkonsum der Bevölkerung steigt weiter. Das Fazit: Sowohl die Printmedien als auch das Fernsehen und insbesondere das Internet werden stärker genutzt als noch vor einem Jahr.

Die jüngsten Ergebnisse zeigen einen weiteren Anstieg der Internet-Nutzung. Unbeeindruckt von der Pleitewelle der Dot-Coms machen sich laut der Studie immer größere Teile der Bevölkerung mit dem neuen Medium vertraut. Im Jahresvergleich habe sich die Zahl der Internet-Nutzer um 6,13 Millionen erhöht, so die Allensbacher.

Während sich der Nutzerkreis im Web weiter vergrößere, habe sich das aktuelle Potential leicht verringert. Waren es 2001 noch 13,5 Prozent der Bevölkerung, die sich in absehbarer Zeit einen Web-Zugang installieren wollten, liegt schrumpfte dieser Prozentsatz auf 12,9. Nach wie vor sei die Nutzung des Mediums stark altersgebunden, so die Analysten.

Bedeutender noch als der erneute Anstieg der Userzahlen sei jedoch die qualitative Veränderung der Nutzung. So würden sich weite Teile der Bevölkerung heute in der Phase der Kompetenzgewinnung befinden. Immer mehr Anwender würden es verstehen mit den neuen Medien umzugehen. „Das Internet ist auf dem Weg zu einem Alltagsmedium. Gut ein Viertel der Bevölkerung zählt heute zu den regelmäßigen Web-Anwender, die mindestens zwei- bis dreimal pro Woche ins Netz gehen“, so die Studie. Rund 13 Prozent würden das Web sogar täglich nutzen und sieben Prozent mehrmals am Tag.