Microsoft und Bundesrat erhalten Big Brother-Preis

Konzern aus Redmond muss sich Datenschutz-Oscar als "Protagonist der Überwachungsgesellschaft" abholen

Der „Big Brother Award 2002“ geht an die Firma Microsoft (Börse Frankfurt: MSF). Laut der siebenköpfigen Jury erhält die Redmonder Firma den Preis als „Protagonist der Überwachungsgesellschaft“ für ihre „Verdienste bei der flächendeckenden Einführung von Kontrolltechnologie für Urheberrechte“. Die Firma sei „bereits in den vergangenen Jahren aus unterschiedlichen Gründen für den Big Brother Award nominiert worden“ und habe mit „unschöner Regelmäßigkeit“ immer wieder Anlass dazu gegeben.

Den konkreten Anlass für die Preisverleihung habe Microsoft mit dem Update für den hauseigenen Media Player geliefert. In der damit einhergehenden Veränderung der Lizenz räumte sich Microsoft das Recht ein, Updates, die das Betriebssystem um Funktionen zum Digital Rights Management (DRM) erweitern, automatisch einzuspielen. Die komplette Begründung hat die Jury im Web hinterlegt.

Auch ein Verfassungsorgan erhielt den unrühmlichen Preis: Der Bundesrat „gewann“ in der Kategorie „Kommunikation“, aufgrund seines Beschlusses vom Frühsommer, Provider zur Vorratshaltung von Verbindungsdaten zum Zwecke polizeilicher Nutzung zu verpflichten Weitere Preise gingen an das Bundeskriminalamt, an die Firma Toll Collect, die Deutsche Post AG und die Bayer AG.

Vor einem halben Jahr hatte Oracle (Börse Frankfurt: ORC) den amerikanischen Big Brother-Award für besondere Bemühungen um die Überwachung der Mitmenschen erhalten.

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6 Kommentare zu Microsoft und Bundesrat erhalten Big Brother-Preis

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  • Am 8. November 2004 um 12:36 von John Hill

    M$
    besser kann es für M$ nicht laufen wenn treud…e wie die Lemminge ihrem Herrn und Gebieter ihre Gunst bezeugen.
    Falls es nicht in dein Hirn will.. es geht nur vordergründig verlogenerweise um die Sicherheit einzelner Privat Computer, die interessiert nämlich wirklich niemanden.
    Es geht um die Sicherheit Geld zu verdienen bei dem jedes Mittel recht zu sein scheint und da wo dies nicht der Fall ist muß der Gesetzgeber entsprechend
    handeln und macht dies verblüffenderweise auch,so daß Wirtschaftspionage Tür und Tor offen stehen.
    Wer sich auf derart blauäugige Weise den Ast absägt auf dem er sitzt sollte über 4 Mio Arbeitslose nicht weiter klagen

  • Am 29. Oktober 2002 um 20:19 von ska

    Re : Rolf
    ey Rolf du bist echt lustig lies dir den text über deinem noch mal durch und denk scharf nach .Das soltest du natürlich nur tun fals dein Name wirklich Rolf ist und wenn du diese Meinung nicht aus Gründen deines Arbeitsplatzes hast dan wäre es nämlich zwecklos.

  • Am 29. Oktober 2002 um 18:04 von Matthias

    Hi Rolf
    Gott erhalte Dir Deinen Glauben ans Gute. Auch ich habe meine Akte erst gelesen als es zu spät war….

    Das Problem ist dass man in der heutigen Zeit natürlich kein Problem damit hat, wenn andere wissen, wie man heißt, was man so tut und welche Hobbys und Interesssen man hat oder welche politische Einstellung man so an den Tag legt etc. Die Juden in Norwegen dachten sich auch nichts dabei als sie ihre Radios registrieren lassen mussten. Als dann die Deutsche Wehrmacht einmarschierte hatte die SS leichtes Spiel, denn sie hatten ja von der norwegischen Postbehörde alle Adressen von in Norwegen lebenden Juden. Solange der Schoss noch fruchtbar ist aus dem das kroch, solange möchte ich nie wieder jemanden sehen der über mich und meine privaten Dinge eine Akte anlegt.

    BT

  • Am 28. Oktober 2002 um 21:38 von Andreas

    Spionage?Was solls!!
    Genau Rolf!!Lasst uns doch alle gleich Billy Boy unsere Konto Daten geben, und vergesst nicht ihm eine Einzugsermächtigung dazuzulegen.Und wenn wir schon dabei sind bauen wir gleich noch einen Polizeistaat ohne eigene Meinung und Rechte auf,wenn man dann mal in einem Chat seine eigene Meinung vertritt, hört man ein *Ping* und der Drucker spuckt gleich ein Formular zwecks Einzahlung einer Verwarngebühr aus.

    Soweit ich weiss leben wir in einem freien Staat, und in einem solchen ist es mir erlaubt meine Verfassungsmäßig zugesicherten Rechte auszuleben, ohne das mir jemand unberechtigter Weise auf die Finger schaut.Da brauch ich weder Papa Staat zu fragen noch eine Firma aus Redmond.Wenn jemand kein Gebauch von seinen Rechten macht,nämlich z.b. dem Schutz seiner Privatsphäre ist das seine Sache.Wenn ich einen Brief an die AOK Wanne-Eickel schreiben will, dann geht es nur mich und die AOK was an, und sonst niemanden,unabhägig davon ob sich jemand die Mühe macht diese Datenmenge zu kontrollieren oder nicht.

    Freiheit meine Damen und Herren muss man sich jeden Tag neu erkämpfen,sie kommt nicht einfach zu dir.

    Ich persönlich sage NEIN zur Überwachung durch MS oder durch sonstwem.

    Und eigentlich sind nur diejenigen Naiv die glauben das Billy Boy seine "wichtigen" Updates einfach so anbietet.

    Der Mann ist ein Geschäftsmann durch und durch, und keine Wohltätige Vereinigung!Und gerade die Tatsache das MS einen so großen Marktanteil hat sollten einigen Leuten zu denken geben.

  • Am 28. Oktober 2002 um 21:02 von Felix

    RE: "SPIONAGE"
    Hi, <br />
    <br />
    mach die Augen auf!<br />
    Es geht hier um Wirtschaftsspionage, wenn US Unternehmen über die US Geheimdienste und M$ sensible Firmendaten deutscher Unternehmen ausspionieren, entsteht der deutschen Wirtschaft ein milliardenschwerer Schaden. Informiere dich mal über "Promis" ! Damit du weißt was läuft. (Schon seltsam, als europäische Forscher in mehreren Fällen kurz vor dem Durchbruch standen, kamen aus den USA die entsprechenden Forschungsergebnisse. Spionieren ist halt billiger als selber Forschen. Echelon, Promis, Microsoft und co. sei Dank)<br />
    <br />
    Gruß<br />
    Felix<br />
    <br />
    http://www.welt.de/daten/2002/10/27/1027un364777.htx

  • Am 28. Oktober 2002 um 19:19 von Rolf

    "Spionage"
    Das ist doch nur eine Fortsetzung dieser schwachsinnigen MS-Spionage-Diskussion, an der nur illegale Software-Nutzer sich hochziehen. Legale Nutzer sind heilfroh, dass ihr Computer im Bedarfsfalle nach Hause telefoniert und dass MS wichtige updates automatisch anbietet. Soll ich etwa jeden Tag drei Mal im Netz nachschauen, ob es ein wichtiges neues Update gibt? Nein, MS meldet sich – und das ist auch gut so. Aber Spionage? Wie naiv sind eigentlich jene Anti-MS-Fanatiker? MS hat bekanntlich einen Marktanteil von über 90%. Das sind weltweit einige hundert Millionen PCs. Glaubt wirklich jemand, dass die Redmonder nichts anderes zu tun haben, als 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr jeden der x-hundert Millionen Rechner zu beobachten und aus den Briefen des Herrn Müller an die AOK in Wanne-Eickel tiefschürfende Erkennnisse zu ziehen? Wenn es gelangweilte Institutionen gibt, die nichts anderes zu tun haben, als solche Preise zu vergeben, dann zeigt das nur, wie bescheuert unsere Gesellschaft ist. Die sollten mal etwas arbeiten!

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