Die Pariser Staatsanwaltschaft prüft die Bilanzen des französisch-amerikanischen Mischkonzerns Vivendi Universal. Wie die Behörde am Dienstag bekannt gab, leitete sie nach einer Strafanzeige von Kleinaktionären ein Ermittlungsverfahren gegen die zweitgrößte Mediengruppe der Welt ein. Die Anleger hatten demnach geklagt, sie seien durch falsche Informationen zur Finanzlage des Unternehmens getäuscht worden.
Im Tauziehen mit Vodafone um die französischen Telefonfirmen Cegetel und SFR hatte der Mischkonzern erst gestern einen Monat Aufschub erhalten. Das Pariser Handelsgericht entschied am Montagabend, dass die Cegetel-Minderheitsaktionäre BT Group aus Großbritannien und SBC Communications aus den USA ihre Anteile nicht vor dem 10. Dezember an den Vivendi-Konkurrenten Vodafone verkaufen dürfen.
Die Frist wäre ursprünglich am 10. November abgelaufen. Bei Cegetel sind derzeit sowohl die finanziell angeschlagene Vivendi-Gruppe als auch Vodafone mit großen Anteilspaketen vertreten.
Vodafone-Chef Chris Gent will die übrigen Partner herauskaufen und die Firma übernehmen. Damit will er vor allem Zugriff auf den zweitgrößten französischen Mobilfunk-Anbieter SFR erhalten. Vivendi hat ein Vorkaufsrecht, bislang aber zu wenig Geld, um seine bereits gehaltenen 44 Prozent an Cegetel zu einer Mehrheit auszubauen. BT Group hält 25 Prozent an der Firma, SBC 15 Prozent.
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