Eine drohende Pleite der Telefonfirma Mobilcom (Börse Frankfurt: MOB) ist offenbar in letzter Minute abgewendet: Nach einem Bericht des „Handelsblatt“ gewährten die Gläubigerbanken dem Unternehmen erneut Zahlungsaufschub für einen heute fälligen Kredit in Höhe von 4,7 Milliarden Euro. Die Hängepartie für Mobilcom solle spätestens am Dienstag kommender Woche beendet sein, wie das Blatt unter Berufung auf Aufsichtsratskreise berichtete. Mobilcom machte zu den Angaben vorerst keine Aussage.
Bis Dienstag wollten die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und die Landesbank Kiel der Büdelsdorfer Firma eine dringend benötigte Finanzspritze zur Verfügung stellen, hieß es in dem Bericht weiter. Im Gespräch sei ein Darlehen von 100 Millionen Euro. Die KfW wollte die Angaben auf Nachfrage nicht bestätigen. Derzeit prüfe das Institut noch die Kreditwürdigkeit von Mobilcom. Auch zur Summe eines möglichen Darlehens wollte eine KfW-Sprecherin keine Angaben machen.
Im „Handelsblatt“ hieß es weiter, bis Dienstag müssten zwei Bedingungen erfüllt sein, um eine Übernahme der Schulden durch Großaktionär France Télécom und damit einen Neuanfang möglich zu machen: Demnach muss Mobilcom-Gründer Gerhard Schmid seine Beteiligung an dem Unternehmen einem Treuhänder geben und damit dem Pariser Konzern seine Kooperationsbereitschaft signalisieren. Zudem müsse das Unternehmen eine Lösung zur Aufhebung des Vertrags mit dem Mobilfunkunternehmen E-Plus finden. Mobilcom wollte ursprünglich Kapazitäten im E-Plus-Netz mieten. Dieser Vertrag ist hinfällig und die Parteien verhandeln über Schadenersatz. Laut „Handelsblatt“ läuft die Einigung darauf hinaus, dass E-Plus einen Teil des UMTS-Netzes von Mobilcom übernimmt.
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