Auf der Systems hat der Branchenverband Bitkom vor vier Wochen noch eine Initiative E-Government gestartet – nun belegt eine Studie von TNS-Emnid, wie weit Deutschland im internationalen Vergleich inzwischen zurück liegt: Nur jeder vierte Deutsche hat in den zurückliegenden zwölf Monaten digitale Angebote deutscher Städte, Länder oder des Bundes genutzt. Dies bedeutet zwar im Jahresvergleich einen Anstieg um rund sieben Prozent. Allerdings liegt die Bundesrepublik unter 31 untersuchten Ländern nur noch auf Platz 18. Zum Vergleich: Vor einem Jahr schafften es die Deutschen noch auf den 13. Rang.
Laut der Untersuchung steht die Informationsbeschaffung bei den Bundesbürgern an erster Stellte, wenn sie öffentliche Online-Dienste nutzen. Zurückhaltender sind die Deutschen beim persönlichen Datenaustausch mit den virtuellen Behörden. Dieser werde nur von vier Prozent genutzt, so die Studie. Immerhin bedeutet dies ein Plus von einem Prozentpunkt gegenüber 2001.
Mit 25 Prozent seien die Nutzer elektronischer Verwaltungen nach wie vor überwiegend männlich (24 Prozent in 2001) und zwischen 25 und 34 Jahren alt, gut gebildet und verfügen über ein mittleres Haushaltsnettoeinkommen. Der Anteil der weiblichen E-Government-User habe sich binnen eines Jahres mehr als verdoppelt und liege in 2002 bei 21 Prozent, gegenüber zehn Prozent im vergangenen Jahr.
„Die Bundesbürger wollen das E-Government. Das zeigt die gestiegene Nutzung auch in Deutschland“, fasst der Geschäftsführer von TNS Emnid, Klaus-Peter Schöppner, die Ergebnisse zusammen. Eine dienstleistungsorientierte Verwaltung müsse deshalb ihre Veränderungsprozesse daran ausrichten und das Internet als Plattform für elektronische Behördengänge weiter ausbauen. Das Misstrauen in die Sicherheit zeigt, dass Sicherheitsstandards in der Netzkommunikation mit dem virtuellen Bürger erheblich verbessert werden müssten, so Schöppner. Dem gesamten Report haben die Analysten unter als „.pdf“-Dokument zum kostenlosen Download bereit gestellt.
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