Was hat Tablet PC zu bieten?

Mitte November stellte Microsoft die Tablet-PC Edition von Windows XP vor. ZDNet-Redakteur David Berlind unterzog die Software einem ersten Praxistest

Auf meiner Einladung zu einer Präsentation von Toshibas Tablet PC war zu lesen: „Das Ende von Notizblock und Kugelschreiber.“ Diese Ansicht gründet auf Microsofts Tablet PC-Edition von XP, mit der handschriftliche Eingaben für dieses Betriebssystem möglich werden. Außerdem hat Microsoft dafür gesorgt, dass alle Anwendungen (alte wie neue) ausführbar sind, dass die Technologie über die Entwicklungstools von Visual Studio Windows integriert werden kann, und dass eine Reihe von Hardware-Spezifikationen für Tablet PC-basierte Geräte bereitstehen.

Ich denke, dass diese „Version 1.0“ von Microsofts Tablet PC vor allem Spezialanwendungen Auftrieb geben wird, die bislang auf hochgradig proprietäre Plattformen beschränkt waren. Was die allgemeine geschäftliche Nutzung anbelangt, ist das Betriebssystem jedoch nicht ganz ausgereift. Sie sollten also Notizblock und Kugelschreiber doch noch nicht wegwerfen.

Das ausschlaggebende Kriterium für den Erfolg einer neuen Plattform ist das Ausmaß, in dem sie die Produktivität ihrer Benutzer steigert. In Arbeitsumgebungen, wo bislang noch mit Notizzetteln und Formularen aus Papier gearbeitet wird, sind die Vorteile einer allgemein verfügbaren und genutzten Entwicklungsplattform für Tablet-Formate nicht von der Hand zu weisen.

Tablet PC hat gute Aussichten, sich als Branchenstandard für auf Tablet-Formaten basierende Spezialanwendungen sowie für die Stift-Nutzung vorhandener Windows-Anwendungen durchzusetzen. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, scheint dieses Betriebssystem nahezu alle erforderlichen Grundlagen zu bieten, mithilfe derer die Entwickler Spezialanwendungen den Stift als Eingabegerät, handgeschriebene Notizen als Datentyp sowie Handschriftenerkennung nutzen können.

Wenn sich Tablet-Geräte mit Stift-Eingabe allgemein durchsetzen sollen, müssen zunächst drei Parteien in ihren Bereichen dafür die Weichen stellen: Zunächst einmal müssen die Microsoft-Entwickler nicht nur für eine bessere Integration von Tablet-Funktionen sorgen, sie müssen auch einige der Fehler beseitigen, die dem Ruf dieser Systeme schaden. Ich denke, dass diese Fehler in Kürze ausgeräumt sein dürften.

Zweitens müssen sich die Dritt-Entwickler allgemeiner Anwendungen darüber klar werden, wie die Fähigkeiten von Tablet PC in eine wesentliche Steigerung der Produktivität umzusetzen sind. Zahlreiche Anbieter haben bereits Tablet-fähige Anwendungen entwickelt.

Und schließlich müssen alle Hardware-Anbieter, die Tablet PC-Systeme herstellen, Lösungen anbieten, die weder den Zielsetzungen der Entwickler noch den Bedürfnissen der Benutzer entgegenstehen. Wenn ich beispielsweise einen Tablet PC anstelle von Kugelschreiber und Papier verwenden soll, muss die Batterielebensdauer entsprechend lang sein. Außerdem muss ich die Batterien wechseln können, ohne dafür das Gerät abschalten zu müssen.

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