Verband: „ZDF entfremdet im Web Gebührengelder“

Sender versuche zu Lasten aller Zahler unsinnige Internet-Weltrekorde aufzustellen

Wieder gibt es ärger um die gebührenfinanzierten Internet-Auftritte von ARD und ZDF. Grund ist der heute startende sogenannten „iDay“ des Zweiten Deutschen Fernsehens, einer Internet/TV Show mit einer Länge von 52 Stunden. Der Sender „zeigt in erschreckender Art und Weise, wie Gebührengelder in unverantwortlicher Weise zweckentfremdet werden können“, kritisiert der Verband privater Rundfunk und Telekommunikation (VPRT).

Die ersten 26 Stunden der iDay-Übertragung würden vom ZDF per Livestream ins Netz übertragen, gleichzeitig werde der digital dahindümpelnde ZDF-Infokanal als TV-Kanal verwendet. Laut Rundfunkstaatsvertrag sollten die Internet-Aktivitäten der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten programmbegleitend eingesetzt werden.

Bei der aktuellen Aktion werde das Prinzip aber den Kopf gestellt: In diesem Falle sei das Internet der einzige Übertragungsweg, der die ganze Zeit per Livestream erreichbar sei, die Programmbegleitung erfolge durch das Fernsehen. „Der iDay des ZDF zeigt den ungebremsten und maßlosen Expansionswillen der Sendeanstalten im Internet“, so der Verband. Anstatt programmbegleitende Inhalte als Zusatzinformationen anzubieten, versuche das ZDF zu Lasten der Gebührenzahler unsinnige Internet-Weltrekorde aufzustellen, die sich private Medienunternehmen aus Kostengründen niemals leisten können“ kritisiert der Vizepräsident Marcus Englert.

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6 Kommentare zu Verband: „ZDF entfremdet im Web Gebührengelder“

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  • Am 3. Dezember 2002 um 10:56 von Brother Tak

    ARD und ZDF gehören auf den
    Müllhaufen der Geschichte und die GEZ gleich mit, denn der Verfassungsauftrag ist ein alter Hut. dabei ging es damals darum zu sichern, das jeder unabhängig von seinem Einkommen die wichtigsten Nachrichten und Informationen bekommt. Dies ist heute auch über die werbefinanzierten Programme möglich und durchgesetzt. Deshalb ist der Freibrief für ARD und ZDF nicht zu akzeptieren. Diese Variante der Pflichtfinanzierung durch den Bürger wird nur noch beibehalten, weil in ARD und ZDF gut dotierte Plätze für alternde oder gestrauchelte Politiker und Parteifunktionäre winken. Für mich sind diese Sendeanstalten eher ein Parteifunktionärsaltersheim, als wirklich im Sinne des Grundgesetzes notwendig.

  • Am 29. November 2002 um 7:06 von darko

    Verschleudern von Rundfunkgebühren
    Das die öffentlichen so ein Projekt starten find ich wirklich gut.<br />
    Was ich jedoch befürchte ist das innerhalb kürzester Zeit die GEZ-Geier nach Gebühren für den PC schreien.<br />
    Kennt man ja schon von der Thematik Urheberrechtsabgabe und Kopierschutz.<br />
    Zum Thema WISO und Artikelvermarktung:<br />
    Die Hobbythek vom Pütz ist meiner Meinung nach noch eine schlimmerer Dauerwerbesendung.Hier wird mit Rundfunkgebühren in 45 Min für Produkte geworben.<br />
    <br />
    ( Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten)

  • Am 29. November 2002 um 6:56 von bot

    Die Angst der privaten?
    Seltsam, seltsam… Ständig ist zu hören, dass die öffentlich rechtlichen zu konservativ seien und das Programm der Privaten ja ach so progressiv.<br />
    Nun tritt das ZDF diesem Vorurteil entgegen und schon kommen wieder irgendwelche Hyänen aus der Steppe um ihr Leid zu Klagen. Was ist das denn nun schon wieder? Die Angst, dass sich die öffentlich rechtlichen entwickeln?<br />
    Ok, es ist diesmal ein anderes Klagelied, aber halt wieder mal ein Klagelied… Auf Andere mit dem Finger zeigen ist ja sooooooo einfach.

  • Am 28. November 2002 um 21:24 von Peter Mayer

    ZDF-iDay
    Trashware:<br />
    Die Qualität der Teilnehmeräußerungen kann nur als Trash (Müll) bezeichnet werden.<br />
    Die Moderatoren heben sich kaum davon ab.<br />
    Es muss wieder mal nur die Show und der Rekord und weniger der Inhalt sein.<br />
    <br />
    Wer daran teilnimmt ist selbst schuld.<br />
    <br />
    Mfg

  • Am 28. November 2002 um 20:40 von Lars Potthoff

    ZDF entfremdet fernsehgebühren
    das kann nur zugestimmt werden. die sendung WISO verkauft mittlerweile 4 oder 5 produkte u.a. aus der feder der autoren und moderatoren der sendung, bietet einen vom inhalt her zweifelhaften 0190-faxabruf und das soll der gebührenzahler als mehrwert erneut alles bezahlen? die haben sich bereits in einem so hohen masse verselbständigt, dem gehört ganz dringend einhalt geboten. ein internet auftritt, da stimme ich der ard zu, gehört zur medienversorgung. aber die restlichen gschäfte der moderatoren und deren produktionsfirmen geht entschieden zu weit und verlässt den öff.-rechlichen versorgungsauftrag und ist rein marktwirtschaftlich aufgestellt.

  • Am 28. November 2002 um 17:52 von Matthias

    Verband: "ZDF entfremdet im Web Gebührengelder"
    Das alte Lied…<br />
    Rechtlich verpflichtet schon das "Bereithalten eines Gerätes" zum Zahlen der GEZ-Gebühren. Um aber "jedermann" eine Rechtfertigung zu bieten, nisten sich die Öffentlich-Rechtlichen in allen Medien ein und breiten sich gebührenfinanziert aus. Sollten Pläne umgesetzt werden, PCs generell zu gebührenpflichtigen Geräten zu machen, können Verantwortliche sagen: Im Netz sind wir ja schon ;-)<br />
    Wie nannte sich das ZDF in den 80ern noch? Das Programm mit dem "bundesweiten Versorgungsauftrag"? Lachhaft.<br />
    Bald verlangen sie Gebührenerhöhungen, weil die Netzpräsenz so teuer sei…..

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