Sprecher des US-Bundesstaates Massachusetts erklärten am Freitag, dass ihre Regierung Einspruch gegen das Urteil von Richterin Colleen Kollar-Kotelly und das daraufhin abgeschlossene neue Abkommen zwischen Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) und der Regierung erheben wird. Kollar-Kotelly hatte am Anfang November im Kartellrechtsprozess gegen das Unternehmen entschieden, dass eine Vereinbarung zwischen dem Softwarekonzern und dem US-Justizministerium von vor einem Jahr weitgehende Gültigkeit besitzt. Damals verzichtete das Ministerium auf die angedrohte Zerschlagung des Monopolisten. Am 11. November hatten die Regierung und die Firma von Bill Gates dann ein überarbeitetes Abkommen unterzeichnet.
Der ausgehandelte Kompromiss sieht vor, dass Microsoft den Computerherstellern mehr Freiheiten bei der Verwendung von Windows einräumt. So sollen auch Internet-Browser oder Media Player von der Konkurrenz in das System eingebaut werden können. Um dies zu ermöglichen, muss Microsoft den PC-Bauern mehr der bislang geheimen technischen Daten über Windows liefern.
Doch nun scheint das Verfahren vor einem Neustart zu stehen: „Wir werden in die Berufung gehen“, stellte der Staatsanwalt Tom Reilly aus Massachusetts klar. „Dieser Schritt ist notwendig, um die Rechte der Konsumenten zu schützen.“ Gleichzeitig bestätigte er, dass es sich um einen Alleingang handle. Keine der anderen bislang klageführenden Staaten wolle sich dem Vorstoß anschließen. Die Phalanx der Bundesstaaten gegen Microsoft hatte aus dem District of Columbia und neun weitere Länder, als da sind Kalifornien, Connecticut, Florida, Iowa, Kansas, Massachusetts, Minnesota, Utah sowie West Virginia bestanden. Sie hatten den Deal vom November vergangenen Jahres nicht akzeptiert und auf härtere Sanktionen gedrängt.
Ungemach droht dem Softwarekonzern indes weiter aus Europa: Mit einer Entscheidung im europäischen Kartellverfahren gegen Microsoft ist nicht vor Ende des Jahres zu rechnen. Das erklärte der EU-Wettbewerbsexperte Phillip Lowe in diesem Sommer.
Kontakt: Microsoft, Tel.: 089/31760 (günstigsten Tarif anzeigen)
Neueste Kommentare
4 Kommentare zu Kartellrechtsprozess gegen Microsoft vor Neustart
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@sgipan
Stimmt! Das Problem ist eben nur, dass leider die Institutionen und Einrichtungen, die aufgrund der großen Anzahl eingesetzter M$-Produnkte und der langen "Gewöhnungszeit" nicht in der Lage sind oder sein wollen, sich umzugewöhnen und sich vielleicht neueren, anderen Systemen zuzuwenden. Ergo: viele andere, davon abhängige Firmen und KMU’s (also eigentlich alle) argumentieren: Warum sollen wir uns umstellen, wir wären ja nicht mehr kompatibel und außerdem kostet es uns zwar kein Geld mehr, aber Zeit ist heute auch Geld und das haben wir ja nicht!<br />
-> Würden viele User gleichzeitig den Mut haben umzusteigen, wären doch alle wieder kompatibel, oder?!<br />
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Schönen Tach noch<br />
c
"harter aber fairer Kompromiß"
… das impliziert doch wohl, dass bis zu diesem Kompromiß nicht rechtmäßig/fair gehandelt wurde, richtig? <br />
Eigtl. ist es unbegreiflich, dass immer noch soviele Leute/Regierungen ihren Tribut nach Redmond zahlen, wo doch Alternativen verfügbar sind. Betriebsblind, wohl.<br />
— sgipan
Vollkommen richtich!
@docrudi:<br />
Ich bin da vollkommen Deiner Meinung!!<br />
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@all:<br />
Diese Abhängigkeit von einem nicht sonderlich stabilen und derart zugemüllten System ist extrem belastend!<br />
und wenn man dann noch verfolgt, was daruas mal werden soll (Fritzchip, Palladium etc.), dann wird mir da ganz schön Angst und Bange!<br />
(vgl. ChaosRadio78: chaosradio.ccc.de/)<br />
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Schönen Abend noch!
Wer stoppt Microsoft ?
Diese Abhängigkeit von dem Morloch Microsoft wird immer schlimmer und unerträglich. 1984 ist noch längst nicht vorbei. Man sollte den Neustart unterstützen. Auch die Europäer sollten handeln sonst verliert man die Unabhängigkeit. Und zu teurer ist es sowieso. Durch reele Arbeit kann man kaum zum reichsten Mann der Welt werden.