Details und Stimmen zum Aktienverkauf der Telekom

Private Kleinanleger sollen nicht zum Zuge kommen

Wie heute Morgen berichtet, plant die Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE) den häppchenweisen Verkauf von bis zu 120 Millionen Aktien der Internet-Tochter T-Online (Börse Frankfurt: TOI). Nun hat der Konzern weitere Details zu dem Deal mitgeteilt.

Über die Investmentbanken Dresdner Kleinwort Wasserstein und Goldman Sachs bietet die Telekom professionellen Großanlegern wie Banken oder Versicherungen zunächst 100 Millionen T-Online-Aktien zum Kauf an. Sollte die Nachfrage das Angebot übersteigen, steht eine Reserve – der so genannte Greenshoe – von 20 Millionen Aktien zur Verfügung. Private Kleinanleger sollen nicht zum Zuge kommen.

Der Verkaufspreis für die T-Online-Anteile soll erst nach Eingang der Gebote festgelegt werden. Nachdem die Aktien beider Unternehmen in der vergangenen Woche durch die Verkaufsgerüchte unter Druck geraten waren, zeigte sich die Börse über die Entscheidung erleichtert. Das Papier der Telekom legte am Vormittag um rund 6,8 Prozent auf rund 13 Euro zu. Die am Neuen Markt gelistete T-Online kletterte um über 6,8 Prozent auf rund 6,60 Euro.

Auch wenn Analysten teilweise mit einem Verkauf von deutlich mehr Anteilen gerechnet hatten: Für die Telekom sei das endlich wieder eine positive Nachricht, sagte ein Marktteilnehmer in Frankfurt. Durch den größeren Anteil frei handelbarer Aktien verbessere T-Online nach Ansicht von Analysten auch ihre Position im wichtigsten Index des Neuen Marktes, dem Nemax 50.

Die Deutsche Telekom sprach von einem „weiteren Schritt zur Reduzierung ihrer Finanzschulden“. Das Bonner Unternehmen strebt an, seine Schulden in Höhe von derzeit 64 Milliarden Euro bis Ende kommenden Jahres auf rund 50 Milliarden Euro zu senken. Die möglichen Verkaufserlöse von über 730 Millionen Euro wirken im Vergleich zu dem Schuldenberg wie der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Dennoch will die Telekom nach eigenen Angaben keine weiteren Anteile an ihrer Internet-Tochter verkaufen, um ihre Finanzlöcher zu stopfen. „Die Deutsche Telekom wird auch weiterhin eine Mehrheitsbeteiligung von mindestens 51 Prozent halten“, bekräftigte der Ex-Monopolist.

Die Telekom hatte ihre Internet-Tochter T-Online im April 2000 nur teilweise an die Börse gebracht. Seither befinden sich 81,7 Prozent der Anteile im Besitz der Konzernmutter. Nur 10,4 Prozent der Aktien waren seither über die Börse handelbar, der Rest befindet sich im Besitz verschiedener Firmen wie dem französischen Medienunternehmen Lagardère. Mit über elf Millionen Kunden ist T-Online einer der größten Internetanbieter Europas. Im operativen Geschäft schreibt das Unternehmen bereits schwarze Zahlen. Im kommenden Jahr soll auch unterm Strich kein Minus mehr stehen, hat sich T-Online-Chef Thomas Holtrop vorgenommen.

Kontakt: Deutsche Telekom, Tel.: 0800-3300700

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