Fahrverhalten wird auch bei Nutzung einer Freisprechanlage beeinträchtigt

Studie: Wer per Handy telefoniert, bremst später und härter

Telefonieren mit Freisprechanlagen kann die Kontrolle über ein Fahrzeug entscheidend beeinträchtigen – dies ist das Ergebnis einer Studie der Griffith University in Australien. In Schlüsselsituationen, wie dem Abbiegen, Bremsen oder Umfahren eines Hindernisses, wirke sich das Telefonieren maßgeblich auf die Handlungen der Fahrzeugführer aus.

Die erste Nicht-Simulationsstudie bestätigte laut den Wissenschaftlern die Forschungsergebnisse, dass bei Benutzung einer Freisprecheinrichtung das Fahrvermögen eingeschränkt wird. „Wir stellten fest, dass Fahrer, die beim Telefonieren auf eine Kurve zusteuerten, ihren Fuß später vom Gas nahmen und ihn später auf die Bremse setzten als in Situationen, in denen sie nicht telefonierten, fasst Professor Paul Treffner.

Die Mehrheit der Studien bezüglich der Handybenutzung während der Fahrt werde in Fahrsimulatoren durchgeführt. Die meisten davon vernachlässigten jedoch einige Schlüsselfaktoren des Fahrens, wie zum Beispiel Fliehkräfte, die durch die Bewegung des Autos verursacht werden oder das periphere Sehen der Fahrzeugführer. Die neue Studie sei unter Straßenbedingungen durchgeführt worden, was realistischere Situationen ermöglicht habe.

Die Ergebnisse der Studie zeigten darüber hinaus eine erhöhte Gefahr beim Heranfahren an vor einer Ampel wartende Fahrzeuge während des Telefonierens. „Wir verzeichneten, dass die Fahrer das Auto stärker als normal abbremsten“, so der Wissenschaftler. Die meisten Menschen, die auf eine Ampel zufahren, würden dies in der Regel recht behutsam tun, ihr Bremsverhalten folge einer konstanten Verlangsamung. Beim Telefonieren sei dies nicht der Fall, das Bremsverhalten sei härter.

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Neueste Kommentare 

3 Kommentare zu Fahrverhalten wird auch bei Nutzung einer Freisprechanlage beeinträchtigt

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  • Am 4. Dezember 2002 um 7:44 von Popeye

    Freisprechanlage = Beifahrer ?
    Nur ein paar Anmerkungen:<br />
    ————————-<br />
    Wurde in der Studie auch ein Vergleich zum Fahrverhalten mit Beifahrer(n) im Vergleich zum Fahren ohne Beifahrer gemacht ?<br />
    <br />
    Unterscheidet sich dieses Verhalten signifikant vom Fahren mit Freisprechanlage ?<br />
    <br />
    Wenn nicht, dann ist nicht die Freisprechanlage die Ursache fuer das veraenderte Fahrverhalten, sondern u.U. die Kommunikation im Fahrzeug an sich.<br />
    <br />
    Wenn ja, sollte man ueber moegliche Verbesserungen nachdenken.

  • Am 3. Dezember 2002 um 19:48 von Thomas Büry

    Sinnlose Studien
    Also ich finde solche Studien absolut lächerlich. Natürlich lenkt die Benutzung eines Handys (auch mit Freisprecheinrichtung) den Autofahrer ab. Das Wichtige daran ist allerdings, wie stark der Fahrer dabei abgelenkt wird. Denn sonst wird man bald nicht mal mehr einen Beifahrer mitnehmen oder Radio hören dürfen, denn all dies lenkt den Fahrer in gewisser Weise ab. Viel wichtiger wäre da die sinnlosen Beschilderungen im Straßenverkehr und die ganzen Reklametafeln zu entfernen, denn dadurch wird der Autofahrer wesentlich mehr und ungewollt abgelenkt.

  • Am 3. Dezember 2002 um 15:42 von Martin Cohnen

    Freisprechanlagen fördern flüssigen Verkehr
    Das Ergebnis der Studie stimmt mich zuversichtlich. Wenn man täglich miterleben muß, wie viele Autofahrer schleichen und mitunter schon Minuten vor dem Abbiegen zu bremsen beginnen, dann kann sich -nach dem Ergebnis dieser Studie – eine Zunahme von Freisprecheinrichtungen nur positiv auf den Verkehrsfluß auswirken.<br />
    <br />
    Mal ehrlich, soll das Ergebnis irgend jemanden verwundern? Natürlich beeinträchtigt jede Tätigkeit neben dem Fahren die Konzentration. Dafür eine universitäre Studie anzustrengen ist doch glatter Hohn! Ganz ohne Studie wage ich die Prognose, daß auch eine Unterhaltungen mit dem Beifahrer, ein vorausgegangener Streit mit dem Chef oder der Frau oder Musik hören Einfluß auf das Fahrverhalten haben. Die Frage ist doch, zieht man daraus etwa die Konsequenz, daß am Armaturenbrett ein Aufkleber "Nicht mit dem Fahrer sprechen" oder ein Blutdruckmesser zur neuen Sicherheitsausstattung gehören? Ich denke, das lässt man lieber und akzeptiert die Existenz eines allgemeinen Lebensrisikos!

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