Staatshilfe für France Télécom perfekt

Finanzspritze von neun Milliarden Euro wird über Zwischengesellschaft ERAP abgewickelt

Nun steht es fest: Der französische Staat hilft dem angeschlagenen Pariser Telefonkonzern France Télécom mit einem Vorschuss von neun Milliarden Euro, einen Teil seiner Schulden zu bezahlen. Die staatliche Finanzspritze soll über die Zwischengesellschaft ERAP abgewickelt werden, die vor Jahren für den Ölkonzern Elf gegründet worden war, wie das französische Finanzministerium am Mittwochabend mitteilte.

Damit soll das halbstaatliche Unternehmen einen Teil seiner im kommenden Jahr fälligen Kredite von insgesamt 15 Milliarden Euro bezahlen können. Erstmals stellte die Regierung zudem in Aussicht, dass sie ihre Position als Mehrheitsaktionär aufgeben könne, wenn dies „im strategischen Interesse“ des Unternehmens liege. Konzernchef Thierry Breton legte dem Verwaltungsrat einen Plan vor, mit dem die neue Führungsspitze das hoch verschuldete Unternehmen sanieren will.

Dieser sieht vor, dass neben dem Staat als Hauptaktionär auch das Unternehmen selbst sowie seine Gläubiger jeweils 15 Milliarden Euro zur Sanierung betragen. Breton wollte die Summe demnach durch interne Einsparungen erreichen – dabei sollten jedoch möglichst viele Geschäftsfelder und damit auch Beschäftigung gesichert bleiben, wie das Unternehmen betonte.

Gleichzeitig gab France Télécom bekannt, dass der bisherige Vorsitzende des Verwaltungsrats von Thomson Multimedia, Franck Dangeard, in den Konzern wechseln und den Sanierungsplan umsetzen solle. Das Pariser Unternehmen hat insgesamt 70 Milliarden Euro Schulden, unter anderem wegen der hohen Verluste bei der knapp an der Pleite vorbeigeschlitterten deutschen Partnerfirma Mobilcom (Börse Frankfurt: MOB).

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