Das Internet führt nach Einschätzung des Bundeskriminalamtes (BKA) in Wiesbaden nicht zu einem Anstieg der Kriminalität. Zwar sei die Zahl der Computerdelikte von 2000 auf 2001 um 40 Prozent auf über 79.000 gestiegen, gleichzeitig bleibe die Gesamtkriminalität aber nahezu konstant, sagte BKA-Sprecher Christian Brockert am Freitag.
„Wie jeder Mensch die neuen Medien für sich nutzt, tun das natürlich auch die Verbrecher“, fügte Brockert hinzu. Der mutmaßliche Kannibale von Rotenburg hatte seinem eigenen Geständnis zufolge sein Opfer über eine Kontaktanzeige im Internet gefunden. Auf einen Hinweis hatte die „Zentralstelle für anlassunabhängige Recherche in Datennetzen“ (ZARD) in Wiesbaden die Anzeige gefunden, so dass der mutmaßliche Täter ermittelt werden konnte.
Die ZARD wurde 1998 auf Beschluss der Bundesländer eingerichtet. 20 Experten „surfen dort Streife“, sagte Brockert, und zwar rund um die Uhr. Im vergangenen Jahr seien die ZARD-Ermittler 1086 Mal fündig geworden. Zu 83 Prozent gehe es dabei um Kinderpornografie. Danach folgten mit gut acht Prozent verfassungsfeindliche Inhalte.
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