IBM kündigt neue Workstations an

Mit den wachsenden grafischen Anforderungen in vielen Bereichen erleben die Workstations ein Comeback. IBM hofft, sich mit seiner neuen Reihe von IntelliStation-Workstations die Führung in diesem Markt zu sichern.

Das Unternehmen steigt mit seinen ab 2.000 US-Dollar angebotenen Workstations für professionelle Anwender in das obere Marktsegment ein. Auf der Comdex Fall 2002 präsentierte IBM die im mittleren Preisbereich angesiedelte IntelliStation M Pro 6219, die ab 2.335 US-Dollar erhältlich ist, das Highend-Modell IntelliStation Z Pro 6221, ab 3.189 US-Dollar, und die IntelliStation Power p630, ohne Grafikkarte ab 12.495 US-Dollar. Zum Vergleich: HP und Dell haben im Zuge der Comdex ebenfalls neue Workstation-Serien angekündigt. Deren Preise starten bei 1.000 US-Dollar für die HP-Modelle und 1.300 US-Dollar für die Dell-Workstations.

IBM liegt in den jüngsten Statistiken von Gartner Dataquest mit seinen Verkäufen im Workstation-Sektor auf Rang 3 hinter HP und Dell, allerdings bei im Vergleich zu den Wettbewerbern deutlich höheren Preisen. Der Studie zufolge nahm der Vertrieb von Workstations nach einer Phase kontinuierlichen Rückgangs nun bereits im zweiten Quartal in Folge wieder zu, wobei Dell den Markt anführt, gefolgt von Hewlett-Packard und IBM, womit das Unternehmen Sun Microsystems vom dritten Platz verdrängte.

Doch nun stellt IBM seine neuen, auf den modernsten Intel Pentium 4- und Xeon-Prozessoren sowie dem IBM Power4-64-Bit-Prozessor basierenden Workstations als Grundlage für eine neue Marktoffensive vor.

„Dieser Markt umfasst ein Volumen von 5 Milliarden US-Dollar“, sagte Rick Rudd, Leiter der IntelliStation-Strategie bei IBM. Das Unternehmen hat sich nach besten Kräften bemüht und die Ergonomie seiner Geräte verbessert, Frontend- und Backend-Ports in die Workstations eingebaut und Server-ähnliche Technologien wie Diagnose-LEDs zur Problemlokalisierung durch den Systemadministrator sowie eine integrierte RAID-Speicherspiegelung für laufende Backups übernommen. Rudd zufolge plant IBM weitere Kaufanreize durch ein umfassenderes Service-Angebot und eine stärkere Linux-Ausrichtung. Außerdem werden die Workstations ab 2003 mit vorinstallierter Software ausgeliefert.

Die drei Modelle bieten die folgenden Features:

  • Die in der mittleren Preisklasse positionierte IntelliStation M Pro 6219 ist mit 2D- und 3D-Grafikbeschleunigern von Matrox, Nvidia und 3Dlabs sowie mit bis zu 4 GByte Dual-Channel-DDR-Speicher erhältlich. Darüber hinaus sind in die Vorderseite integrierte Ports für USB 2.0, Audio und IEEE 1394, ein Intel Pentium 4-Prozessor mit bis zu 3,06 GHz, ein 533-MHz-Systembus, eine 8x AGP-Grafikkarte, ein Ultra320 SCSI und Gigabit Ethernet integriert.
  • Das Highend-Modell IntelliStation Z Pro 6221 besitzt duale Intel Xeon-Prozessoren mit bis zu 2,8 GHZ und maximal 8 GByte DDR-Speicher für Multitasking- und Multithreaded-Anwendungen. Die 64-Bit-I/O-Architektur verdoppelt den Datenpfad durch einen Dual-Channel-Ultra320 SCSI, 64-Bit-PCI-X-Steckplätze und Gigabit Ethernet mit voller Bandbreite. Es stehen eine Reihe modernster und hoch entwickelter 8x AGP 3D-Grafikbeschleuniger von Nvidia und 3Dlabs zur Auswahl.
  • Die IntelliStation Power p630 ist mit bis zu 16 GByte ECC-Speicher sowie zahlreichen leistungsfähigen 3D-Grafikadaptern ausgestattet. Diese 64-Bit-Workstation – die den IBM Power4-Prozessor in Einzel- oder dualen Konfigurationen verwendet – ist für die feine Textur und Beleuchtung der Grafikbeschleuniger IBM GXT4500 oder GXT6500 ausgelegt. Die IntelliStation POWER p630 unterstützt AIX 5L (Unix), das APIs sowie eine Toolbox zum Portieren von Linux-Anwendungen auf AIX 5L enthält.

    Ob die Anwender tatsächlich gewillt sind, in duale Verarbeitung zu investieren, bleibt fraglich. In der Tat sind gegenwärtig nur 20 Prozent aller Anwendungen multithreaded, wie Rudd zugibt.

    Dennoch dürften die neuen Features der IBM IntelliStations im Maschinenbau und in der digitalen Medienbranche gefragt sein. So verwendeten die Macher der Harry Potter-Filme IntelliStations, und es geht das Gerücht, dass auch für die Produktion der „Herr der Ringe“-Trilogie IBM-Workstations eingesetzt wurden.

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