Die Regierung in Madrid will den Eignern der vier spanischen UMTS-Lizenzen finanziell Luft verschaffen: „Unter bestimmten Voraussetzungen“ könnten die künftigen Betreiber der dritten Mobilfunk-Generation einen Teil ihrer Frequenzen verkaufen oder vermieten, sagte ein Sprecher des spanischen Ministeriums für Wissenschaft und Technologie.
Diese Möglichkeit solle im neuen Telekommunikationsgesetz festgeschrieben werden, das die Regierung im Februar verabschieden will. Die so gewonnenen Mittel sollten den Telekom-Unternehmen notwendige Investitionen in die UMTS-Technologie ermöglichen.
Dieser in Europa bisher einzigartige Schritt wäre vor allem für den Mobilfunkbetreiber Xfera womöglich der rettende Ausweg: Die Tochter des französischen Medienkonzerns Vivendi sowie des spanischen Konzerns ACS und der finnischen Sonera hatte bereits im Herbst 2001 alle UMTS-Aktivitäten wegen Geldmangels einfrieren müssen.
Doch auch Telefónica Moviles, Amena (Retevision) und der britische Telekomkonzern Vodafone, die im März 2000 die übrigen drei UMTS-Lizenzen von Madrid erworben hatten, kämpfen mit Verzögerungen bei der Einrichtung der Netze.
Mit Blick auf die Finanznöte der Mobilfunk-Betreiber will die spanische Regierung auch grünes Licht für eine deutliche Verringerung der Kaution geben, die sie bei der UMTS-Lizenzvergabe verlangt hatte: Die Gesamtsumme soll von 6,5 auf 1,3 Milliarden Euro reduziert werden. Im Gegenzug sollen sich die Lizenznehmer verpflichten, ihre Investitionen in die UMTS-Netze und in neue Produkte in diesem Jahr um 20 Prozent auf 1,46 Milliarden Euro zu erhöhen.
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