In seiner Rede auf der Consumer Electronic Show präsentierte Microsoft-Chairman Bill Gates nicht nur per SPOT angebundene Armbanduhren, sondern noch eine ganze Reihe von Neuheiten und überraschenderweise eine Menge gelungener Gags. Der Vorzeige-Geek ritt auf den Schwächen der Konkurrenz genauso wie auf den eigenen und der der Firmenkollegen herum und sorgte schon zur Eröffnung der Ansprache für minutenlanges Lachen: Er zählte seine Vorsätze für das neue Jahr auf, wobei er unter anderem einen College-Abschluss anvisierte. Diesen hatte er bekanntlich nie geschafft, was von der US-Filmindustrie im Fernsehfilm „Pirates of Silicon Valley“ aufgegriffen worden war.
Der Film war im Sommer 1999 von den Kritikern zerrissen worden. Eine Aneinanderreihung bekannter Anekdoten – Bill Gates wird wegen Geschwindigkeitsübertretung festgenommen, Apple-Boss Steve Jobs keilt sich mit seiner Frau auf dem Firmenparkplatz – reiche nicht aus, um dem Werk den nötigen Drive zu geben, urteilte ZDNet USA damals. Die Charaktere seien bis zum Ende des Films so plastisch wie ein weißes Blatt Papier geblieben. Allerdings seien die ersten fünf Minuten wirklich gut gewesen. Nichts desto weniger erklärte Gates unter dem Gelächter des Publikums: „Ich denke es ist an der Zeit, an die USA zu appellieren, eine neue Folge dieses großartigen Films zu machen.“
Zu den von Gates angekündigten oder vorgestellten Produkten zählten:
- ein kommender DVD-Player von Polaroid, der für die Wiedergabe von Windows Media 9 ausgelegt sein wird
- Media2Go, ein portables Multimedia-Gerät mit einer 20 GByte fassenden Festplatte, das zusammen mit Intel (Börse Frankfurt: INL) entworfen wurde. Es spielt auf einem vier Zoll-Display WMV-Filme ab. Zu den ersten Herstellern sollen Sanyo, Samsung und Viewsonic gehören.
- ein Media Center-Laptop von Toshiba
- die lang angekündigten Smart Displays unter anderem von Samsung, Hewlett-Packard (Börse Frankfurt: HWP) und Benq
- der Online-Spieleservice X-Box live
- ein Handy mit Code Division Multiple Access (CDMA)-Technologie
In einem eingespielten Film hatte dann auch neben Ex-Präsident Bill Clinton der Microsoft-Geschäftsführer Steve Ballmer seinen Auftritt. Als Verkäufer in einer Fernsehshow versucht er das Betriebssystem „MS BOB“ abzusetzen.
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