Die diesjährigen Fachmessen Networld+Interop und Comdex Fall boten einige Hoffnungsschimmer, darunter Mobius Axon Wireless System von Symbol Technologies, Orinoco Wireless Network Manager von Oroxim und eine Reihe von aktualisierten Sniffern von Anbietern wie Network Associates. Das Problem bei den ersten beiden ist, dass es sich in beiden Fällen um Hardware-Lösungen handelt. Das ist kein großes Hindernis, aber so flexibel wie ein Software-Tool ist es nicht. Vor allem wenn man ein solches in vorhandene Software zur Netzwerk-Verwaltung wie Tivoli oder OpenView integrieren kann. Cisco und HP haben eine solche Lösung für ihre Network Management Suites versprochen, aber bisher hat man noch kein Ergebnis gesehen.
Eine weitere praktische Funktion wäre die individuelle Konfigurierbarkeit. So könnte eine einheitliche Benutzeroberfläche oder ein einheitliches Anwendungspaket die Bedürfnisse von Netzwerkspezialisten für das WLAN und den Desktop-Service-Technikern, die mit Notebooks, PDAs und Grafik-Tablets zu tun haben, unter einen Hut bringen, wobei letztere die beiden anderen Geräte zahlenmäßig in den meisten WLANs übertreffen. Für die Diagnose, warum ein Tablet plötzlich die Verbindung zum Netzwerk verloren hat, muss man z.B. herausfinden, wo der Fehler liegt: beim 802.11x Netzwerk, beim XP Pro Tablet oder bei der angeschlossenen Hardware. In einer gemischten Infrastruktur aus drahtgebundenen und drahtlosen Geräten kann man den Support erheblich verbessern, wenn man die jeweiligen Technologien bestimmten Mitarbeitern zuweisen kann, diesen spezielle Tools an die Hand gibt und sie mit dem notwendigen Fachwissen versieht. Dies verkürzt einmal die Einarbeitungszeit und vereinfacht gleichzeitig die Mitarbeiter-Organisation.
Aber auch wenn die ersten 802.11b-Management-Tools bereits am Horizont auftauchen, so befinden sich Management-Tools für mobile Geräte im Allgemeinen doch immer noch in der Entwicklungsphase. Dabei geht es nicht nur darum, sich um Fragen der Mobilität zu kümmern – z.B. ein abgestürztes Notebook überall im Netzwerk zu lokalisieren – sondern den mobilen Benutzer als Ganzes in den Blick zu bekommen. Das bedeutet die Verbindung von Management-Funktionen für 802.11x und spezielle Betriebssysteme (wie CE oder Tablet XP) mit mobiler Sicherheit und Authentifizierung sowie die ständige Aufmerksamkeit für neue Standards wie Bluetooth und alles, was noch an Buchstaben in der 802.11er Reihe auftauchen mag.
Wer also schon heute ein solch ausgefeiltes Management braucht, wird selber Hand anlegen müssen. Man muss seine eigenen Management-Anwendungen und Kommandozeilen-Schnittstellen entwickeln und diese miteinander verknüpfen oder sie je nach Einsatzfall separat benutzen. Nur die großen Management-Systeme wie HP OpenView oder CiscoWorks können diese Funktionalität über eine einheitliche Schnittstelle bieten. Wenn man bereits mit diesen Systemen arbeitet, ist das in Ordnung, aber wenn man erst ganz am Anfang steht, ist das ein kostspieliges Unterfangen.
Irgendeiner der vielen Hersteller da draußen sollte den Anfang machen und sich etwas Neues einfallen lassen. Mobile Anwender und drahtlose Netzwerke werden sich auch weiterhin wie die Kaninchen vermehren. Nur ein mobiles Management-System, das mir mein mobiles Netzwerk als zusätzliche Ebene meiner drahtgebundenen Infrastruktur anzeigt, kann mir helfen, die Technologie und die damit verbundenen Kosten in den Griff zu bekommen. Einen WLAN-Manager bräuchte ich eher heute als morgen…
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