Zahlreiche Angestellte nutzen den Internet-Zugang am Arbeitsplatz, um sich über P2P-Dienste wie Kazaa, Morpheus oder Grokster Dateien herunterzuladen. „Kaum verwunderlich“, meint der Consulter und Anbieter einer entsprechenden Employee Internet Management-Software Websense, „haben doch nur rund 28 Prozent der Deutschen einen Highspeed-Anschluss zuhause, während die meisten Unternehmen über entsprechend schnelle Zugänge verfügen.
Die Versuchung sei zu verlockend. Der Angestellte könne einen kompletten Kinofilm (rund 600 MByte) mit einem entsprechenden Breitband-Anschluss (DSL) in der Firma in etwa einer Stunde herunterladen, während eine herkömmliche Modemverbindung (56 KBit) für das gleiche Volumen fast einen ganzen Tag benötigen würde.
Doch nur rund 35 Prozent der Unternehmen überwachen und regulieren die Musik- oder Video-Downloads ihrer Angestellten, fand angeblich eine „CIO“-Studie heraus. „Viele der Internet-Nutzer im Unternehmen sind sich der Verschwendung der IT Ressourcen ihres Arbeitsgebers, während sie am Arbeitsplatz Online-Musik hören oder Videos anschauen, gar nicht bewusst“, glaubt IDC-Analyst Brian Burke.
Einmal auf einem Rechner Unternehmensnetzwerk gespeichert, können P2P-Dateien zu einer rechtlichen Zeitbombe werden. „Da die meisten Arbeitsplätze mit neuen PC ausgerüstet sind, die über CD- und DVD-Brenner verfügen, werden diese von den Angestellten auch genutzt, um Musik und Filme aus dem Internet auf CD oder DVD zu brennen“, so das Forschungsinstitut IDC.
Dazukommen laut dem Marktforscher nicht zu unterschätzende Sicherheitsrisiken für Unternehmensnetzwerke, da sie direkt mit den Computern anderer Nutzer kommunizieren und dabei meist die Firewall des Unternehmens umgehen. „So kommt hinzu, dass die P2P Applikationen auf die Büro-PCs gelangen, ohne automatisch auf Viren oder Malicious Codes geprüft zu werden“, so Burke weiter.
Doch Unternehmen haften dafür, wenn Angestellte über das Unternehmensnetzwerk urheberrechtlich geschützte Musik- oder Filmdateien herunterladen oder vertreiben, warnte erst kürzlich die RIAA (Recording Industry of America) und Motion Picture Association of America (MPAA) Unternehmen.
In einem Rechtsstreit der RIAA gegen ein Unternehmen aus Arizona wurde eine Geldstrafe von einer Million Dollar gegen das Unternehmen verhängt. Angestellte der Firma hatten MP3-Dateien illegal auf den Unternehmensrechnern gespeichert.
Den Zugang der Mitarbeiter zu umstrittenen Technologien und Inhalten wie Filesharing-Anwendungen zu regulieren, sei für Unternehmen ein Weg, die rechtlichen Risiken unter Kontrolle zu behalten, warnt Websense und legt den Firmen seine URL-Filtersoftware Websense Enterprise ans Herz, die den Zugang der Mitarbeiter zu P2P-Websites blockieren soll.
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