HP kritisiert Lexmark für Umgang mit Urheberrecht

Branchenprimus denkt, dass der Digital Millennium Copyright Act nicht das richtige Mittel sei, um Refill-Hersteller in ihre Schranken zu weisen

Druckerhersteller Lexmark will sich das Tonergeschäft von Refiller-Firmen und Toner Cartige-Nachbauern nicht verderben lassen und konfrontiert die Firmen mit dem US-Urheberrecht. Doch jetzt hat Branchenprimus Hewlett-Packard (HP; Börse Frankfurt: HWP) diese Vorgehensweise kritisiert.

Lexmark benutze das US-Urheberrecht, das Digital Millennium Copyright Act von 1998, um seine Toner-Nachbauer zu verklagen. „Dafür ist das Gesetz nicht geschaffen worden“, sagte der HP Senior Vice President Pradeep Jotwani in einem Interview mit Cnet/ZDNet.

Lexmark hat am 30. Dezember 2002 gegen den Toner Cartige-Nachbauer Static Control Components eine Klage eingerecht. „Das DMCA wurde geschaffen, um Dinge wie Filme, Musik und Software-Anwendungen (zu schützen)“, sagte Jotwani.

HP werde sein geistiges Eigentum schützen, wenn andere Firmen sich dessen bemächtigen wollten. Doch dann werde man nicht das DMCA einsetzen, das sei nicht die richtige Waffe. Lexmark wollte zu den Aussagen von HP keine Stellung nehmen.

HP drohte im vergangenen Jahr einem Team von Wissenschaftlern mit dem Urhebergesetz, weil sie einen Bug in HPs Tru64 Unix-Betriebssystem demonstriert hatten. Wenig später zog das Unternehmen seine Klage-Drohung jedoch wieder zurück.

Tinte und Toner sind für alle Druckerhersteller ein sensibles Thema. Die Tinte ist das Blut, das die Industrie am Leben erhält. Hauptsächlich mit den Tonern und Tintenpatronen erzielen die Unternehmen ihren Profit. In HPs Fall erzielt das Druck- und Bilder-Geschäft das meiste Geld des gesamten Unternehmens, wobei die größten Gewinne aus dem Supplies-Geschäfft kommen, dem Jotwani vorsitzt.

Jotwani ist der Ansicht, dass HP die besten Toner- und Tintenpatronen für seine Kunden herstellt. Doch sei er auch der Meinung, dass es einen Platz für alternative Unternehmen geben soll, die Refills verkaufen.

„Ich denke es gibt zwei Arten von Kunden. Ein Teil entscheidet sich für die Original-Toner mit der besten Qualität und handelt, wie wir das gerne wollen. Ein anderer Teil des Marktes ist kostenbewusst und geht einen anderen Weg.“ HP produziere seine Tintenpatronen als „wieder auffüllbar“, obwohl Features wie Tintenstandanzeige nach dem Auffüllen nicht mehr funktionieren würden, so Jotwani.

ZDNet hat einen News Report mit dem Titel „Der Kampf um die Abgabe auf Drucker“ zusammengestellt, in dem der Streit um die Abgabe auf Kopiergeräte bis zum März 2001 zurückverfolgt werden kann.

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2 Kommentare zu HP kritisiert Lexmark für Umgang mit Urheberrecht

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  • Am 8. Februar 2003 um 14:01 von Thomas Rothe

    Hp, der Freund aller Refiller ?
    Daß ich nicht lache !!! Ich habe einen HP-Drucker und weiß wie schwierig es ist die Patronen nachzufüllen. Anders kann man sich die Produkte dieses Herstellers nämlich garnicht leisten, oder wer kann ca. alle drei Monate 100,- € für Tinte ausgeben ? Pelikan hatte vor einiger Zeit ein System im Angebot bei dem die einzelnen Farben in der Patrone durch kleine Tanks ausgetauscht werden konnten. Sehr preiswert, einfach zu bedienen und 1a Qualität. Dieses System hatte es allerdings nur bis zur 8-er Generation der HP-Deskjets geschafft, bevor es vom Markt genommen wurde. Der Grund liegt wohl auf der Hand.

  • Am 6. Februar 2003 um 22:17 von Matthias Zwerschke

    HP rudert zurück
    HP rudert zurück um zu vermeiden im Kampf gegen die Refiller den kürzeren zu ziehen. Zur zeit wo die EU Kommission das Gebahren rund um die Tintenpatronen näher betrachtet und Wettbewersverzerrung untersucht käme ein Gerichtsverfahren in den USA nicht gut an. HP hat bisher massiv verhindert, das wiedernachfüllbare Patronen auf den Markt kommen und wird dies auch weiterhin tun. Fakt ist nähmlich das Refiller inzwischen in der Lage sind gleich gute oder bessere Tinte anzubieten. HP verhindert über zweifelhafte Patente deren weitere Verbreitung.<br />
    <br />
    MfG Matthias

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