Am gestrigen Donnerstag hat die Software AG (SAG) in München ihre neue Geschäftseinheit „Mobile Computing“ vorgestellt. Diese will Consulting, eine Entwicklungs-Suite, die auf dem Datenaustauschformat Extended Markup Language (XML) basiert, sowie Applikationsbestandteile anbieten. Zielgruppe der mobilen Services aus dem Darmstädter Softwarehaus sind neben der Stammklientel aus Großbetrieben auch Anbieter von betriebswirtschaftlicher Standardsoftware und Mittelständler. So gehören zu den Referenzkunden der mobilen Lösungen beispielsweise der österreichisches Tabakhändler Tobaccoland und der Pflegedienst des Deutschen Roten Kreuzes.
Thomas Lach, Manager der neuen Mobile-Computing-Unit, räumt ein, dass die SAG vergleichsweise spät mit Lösungen für mobile Anwendungen auf den Markt komme. Doch beansprucht der Manager für das SAG-Tool, dass es kein zweites gebe, das dem Anwender in so hohem Maß Freiheit für die Wahl seines Endgeräts lasse. Um sowohl mit Browser ausgestattete Büroarbeitsplätze als auch Handys, Notebooks und Handheld unterschiedlichster Couleur zu bedienen, müsse die Anwendung lediglich einmal entwickelt und die Daten einmal in ein XML-Format konvertiert werden. Außerdem ließen sich die Applikationen so gestalten, dass Mitarbeiter online und offline damit arbeiten könnten.
Tatsächlich gerät die Vielfalt der Endgeräte für die Unternehmen zum Problem. So konkurrieren privat angeschaffte Handys konkurrieren mit Devices, die der Arbeitgeber favorisiert. Zudem haben die Manager oft schickere Geräte als ihre Mitarbeiter. Der Tablet-PC wiederum bietet andere Einsatzmöglichkeiten als ein Handheld.
Zugleich eröffnen mobile Anwendungen aber auch Chancen, Prozesse etwa bei der Ersatzteilbeschaffung, dem Auftragsmanagement oder der Rechnungsstellung zu beschleunigen. Ein einfacher Datenabgleich am Ende des Tages reicht nicht mehr aus. Der Servicetechniker für Krankenhaustechnik zum Beispiel sollte sich informieren können, wo er am dringendsten gebraucht wird und Ersatzteile dorthin bestellen und sicher sein, dass sie in einem bestimmten Zeitfenster dort verfügbar sind. Dafür muss, kann und braucht er nicht die gesamte Zeit online sein.
Um zu entscheiden, welches Endgerät wann wie zu benutzen sinnvoll ist, biete das Softwarehaus Beratungsleistung an, so Lach. Doch Kern des SAG-Portfolios ist die Entwicklungsplattform „Tamino Mobile Suite“. Das Grundmodul ist hier der „Foundation Server“, die Laufzeitumgebung. „Ohne diesen Server läuft nichts“, erläuterte Ralf Rutke, SAG-Director Product Marketing.
Zum Umfang des Grundmoduls gehört der „Tamino XML Server“ ein, der für die Zwischenspeicherung der Daten aus externen Quellen zuständig ist, als Repository fungiert und die Synchronisation übernimmt. Außerdem schließt das Grundmodul die Middleware „Entire XML Mediator“ ein. Über diese Software lassen sich Backend-Systeme einbinden. Außerdem übernimmt das Foundation Server die Abarbeitung der Prozesse. Diese entstehen als plattformunabhängiges Modell, aus dem sich Programmcode generieren lässt.
Neben der Entwicklungsumgebung bringt die SAG Applikationen für den Außendienst auf den Markt. Zu haben sind Lösungen für Sales Force Automation und für den technischen Außendienst. Damit soll sich unter anderem die Besuchsplanung verbessern lassen sowie Fahrtrouten und die Zeit- und Leistungsmessung der Mitarbeiter.
Kontakt: Software AG, Tel.: 06151/920 (günstigsten Tarif anzeigen)
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