Studie: Schlechte Software kostet über 190 Millionen Euro pro Jahr

Mangelhafte Bedienbarkeit verursache hohen Schulungsaufwand, Überlastung des IT-Supports und geringere Arbeitsproduktivität

Anwender finden sich in ihren Programmen nicht zurecht, verschwenden Zeit beim Umherirren in Softwarelabyrinthen, benötigen zu viel Zeit für ihre Arbeit und sind frustriert. Die Folgen sind hoher Schulungsaufwand, Überlastung des IT-Supports und geringere Arbeitsproduktivität. Das so genannte User Interface Design versucht, diese Defizite abzustellen. Durch nutzerorientierte und ergonomische Gestaltung der Software liessen sich bundesweit jährlich mindestens 190 Millionen Euro einsparen, so eine Schätzung des Marktforschers Mummert Consulting.

Nur wenn Software die Anforderungen ihrer Nutzer erfülle, werde sie auch effektiv genutzt, so die Auguren. Das sei eine Regel, die Hersteller von Standardanwendungen wie Office-Paketen schon lange beherzigen. Dadurch würde die Akzeptanz der Software steigen. Probleme gebe es bei Individuallösungen. Vor allem in Grossprojekten werde der Schwerpunkt häufig auf die Funktionalitäten gelegt, Oberfläche und Bedienbarkeit gerieten dabei jedoch allzu oft ins Hintertreffen. Den Grund dafür sehen die Marktforscher im fehlenden Budget und nicht vorhandenen Anforderungen. Mangelnde Produktivitätssteigerungen und hohe Kosten für den Support seien die Folge.

Eine nutzerorientierte Softwareentwicklung rechne sich schnell. Die Voraussetzung: Das User Interface Design sollte schon früh in die Entwicklung der Software mit einbezogen werden. Schon bei den „Bauplänen“ für das Programm müssten die Anforderungen der späteren Nutzer beachtet werden. Diese so genannte Applikationsarchitektur bilde die Basis für die spätere intuitive Bedienungsoberfläche.

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