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Die Entscheidung war jedoch nicht von den Supportmöglichkeiten bestimmt. Während die Konkurrenzunternehmen sich zu United Linux formierten und einen einheitlichen Standard definierten, hat Red Hat sich darauf konzentriert, das eigene Linux an die Bedürfnisse von Anwenderunternehmen anzupassen. Vor allem soll den IT-Abteilungen die Arbeit durch Management-Werkzeuge erleichtert werden. Bei Telefónica ist diese Herausforderung um so drängender, als dort nicht nur eine Linux-Umgebung verwaltet werden muss, sondern die verschiedenen Umgebungen ihrer Kunden. Dort geht es darum, die Web-Server im Auge zu behalten, dafür zu sorgen, dass die Hardware funktioniert, Sicherheitslücken zu stopfen, neue Betriebssystem-Releases aufzuspielen, Anwendungen neu zu starten, Datenbanken zu überwachen und sie zu betreiben. Linux hat bei all diesen Aufgaben noch nicht den Komfort und die Funktionsvielfalt herstellerspezifischer Unix-Varianten erreicht. So bleibt klassisches System-Management und Monitoring weiterhin die Aufgabe von Produkten wie „Tivoli“ oder „CA-Unicenter“, bei Telefónica ergänzen sich konkret „HP Open View“ und „Big Brother“(bb4.com) und andere zu einer kompletten System-Management-Lösung. Red Hat ergänzt dieses Portfolio mit seinem „Red Hat Network“ und dem „Satellite Server“, einer Infrastruktur für das Linux-Management, wie sie Mitbewerber Suse so noch nicht bieten kann. Kutzner: „Damit können wir Linux-Administration und Installation von einer Stelle aus vornehmen. Das vereinfacht die Arbeit und spart Geld.“ Die jeweils aktuellen Patches und Updates bezieht das Unternehmen aus dem Red Hat Network.
Noch setzen die meisten der Telefónica-Kunden nicht auf Linux, sondern auf das Unix-Derivat Solaris von Sun Microsystems. Das liegt laut Kutzner auch an den Skalierungsproblemen bei Linux ab etwa 20 CPUs. Im mittleren Leistungsbereich konkurriert Linux auch mit den Server-Systemen von Microsoft. Kutzner sieht in dieser Vielfalt jedoch eher eine Ergänzung. Insgesamt nimmt Linux immer mehr Raum ein. So wächst die Zahl der derzeit rund 60 Linux-Server stetig, der Umsatzanteil mit dem Open-Source-Betriebssystem ist nach Schätzungen von Kutzner in den vergangenen drei Jahren von neun auf knapp 20 Prozent gestiegen.
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