Er hatte Apple 1998 aus dem tiefen Tal der Tränen geholt, nun ist er Geschichte: Der Imac, der Kultrechner aus Cupertino, ist in seiner ursprünglichen Form seit gestern nicht mehr im Apple-Store erhältlich. Im Oktober 1998 teilte der damals noch als „Interims“-Chef firmierende Steve Jobs mit, in den ersten sechs Wochen des Verkaufs seien in Nordamerika und Europa 278.000 Einheiten des Designer-Gerätes abgesetzt worden. Seit seiner Einführung Mitte August war der Designer-Rechner in den USA fünf Monate lang die Nummer Eins, erst im Dezember musste er sich mit dem dritten Platz begnügen.
Der originale, „bondi“-blaue Rechner startete mit heute unglaublichen 233 MHz Taktrate für den G3-Prozessor und kostete 1290 Dollar. Der iMac war mit 512 KByte Level-2-Cache ausgestattet, vom 15-Zoll-Monitor waren 13,8 Zoll (35 Zentimeter) in der Diagonalen sichtbar. Er bot 32 MByte SDRAM (erweiterbar auf 128 MByte) und vier GByte IDE-Festplattenspeicherplatz. Er verfügte über zwei USB-Ports (Universal Serial Bus), Infrarot-Port (IrDA), 24fach CD-ROM-Laufwerk, Ethernet-Unterstützung, ein eingebautes 56 KBit/s-Modem, Stereo-Lautsprecher, eine USB-Tastatur und eine USB-Maus.
Im November 1998 lieferte Apple eine „Revision B“ heraus, die das Mac OS 8.5 auf den Designerschirm, ATIs RAGE-Pro-Turbo-Grafik-Controller sowie 6 MByte Video-RAM brachte. Weitere farblich und Taktraten-variierende Modelle folgten, bis 2002 das Ei-Design durch den Lampenständer abgelöst wurde. Auffälligstes Merkmal war und ist ein Flachbildschirm. Jobs betonte damals, damit sei der „offizielle Tod des Röhrenbildschirms“ bei Apple eingeläutet.
Der eigentliche Computer ist in einer weißen Halbkugel untergebracht. Aus deren Mitte ragt ein Teleskop-Arm, an dem der 15-Zoll-Flachbildschirm flexibel in alle Richtungen gedreht und geschwenkt werden kann. Das Gerät ist mit einem PowerPC G4-Prozessor von Motorola ausgestattet und erreicht Taktraten von 700 und 800 MHz. Als Betriebssystem dient das auf Unix basierende Mac OS X.
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