Bei OMV steigt SAP R/3 mit Linux in die Komfortkiste

Bestandteil der IT-Landschaft sind schließlich drei OS/390-Server. Das Produktivsystem bilden zwei Rechner, die per Geographically Dispersed Parallel Sysplex (GDPS) verbunden sind. Die Technik erlaubt das Spiegeln und Ergänzen von Anwendungen und Daten über eine räumlich Distanz hinweg, die in naher Zukunft die Z/900-Maschinen trennen wird.

Dabei wird das synchrone Sicherungskonzept Peer to Peer Remote Copy (PPRP) unterstützt. Diese Freeze-Funktion stellt sicher, dass ein konsistenter Datenbestand zur Verfügung gestellt und gesichert werden kann. Die Anwendungen stehen somit unterbrechungsfrei zur Verfügung.

Wie das seit vergangenem Frühjahr geltende neue IBM-Pricing erlaubt, teilt sich die Kapazität des Mainframes in MVS-basierte Leistungen und sogenannte Integrated Facilities for Linux (IFL). Anwendungen, die auf den Z/OS-Prozessoren arbeiten, können durch einen implementierten Microcode nicht auf die Leistung der Linux-Prozessoren zugreifen. Bei OMV sind 16 GByte Arbeitsspeicher für den Z/OS- Betrieb reserviert und fünf IFLs, nochmals 16 GByte, für virtuelle Linux-Server. Zur Zeit hat Rotter 20 dezidierte Linux-Server definiert, auf denen SAP-Anwendungen laufen.

Bohranlage

Der zweite Z900-Rechner ist ähnlich aufgebaut. Auch er stellt 16 GByte für Z/OS-Anwendungen zur Verfügung und zwei IFLs für Linux-Server. Auf allen Systemen lassen sich sowohl Rechenleistung als auch Speicherkapazität sowie Ein- und Ausgabeadapter teilen. „Sämtliche Applikationen und Datenbanken laufen auf beiden Systemen. Auf diese Weise lassen sich die Anwendungen dynamisch hin- und herschieben, aber auch die Last verteilen.“, erläutert der DV-Leiter. Für die Zuweisung der Kapazitäten sorgt die Vergabe von Prioritäten. Die dringendste Aufgabe erhält die größten Ressourcen. Als drittes System dient der kleinste Mainframe, den IBM gegenwärtig anbietet, als Testsystem.

Die erste, durchaus positive Überraschung mit Linux auf dem Mainframe erlebte Rotter mit der Testinstallation. Noch heute kann er sich an die Wochentage und den genauen Ablauf im Herbst 2001 erinnern. Am Samstag, den 13. Oktober, installierte das Rechenzentrum den neuen Rechner Z900-103 und zwei IFLs. Am Montag und Dienstag spielten die Administratoren Z/VM 4.1 und Linux 7.1A auf. Am Mittwoch folgte die SAP R/3 Installation und schon am Donnerstag lief die Applikation, ein SAP R/3 Testsystem, im Produktivbetrieb. „So einfach war das“, wundert sich Rotter selbst noch im Nachhinein. „Das war die größte Überraschung für mich. Wir wollten eigentlich noch testen. Aber das war völlig unnötig, denn es lief ja schon.“

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