Die dritten Robo Cup German Open wurden am Freitag im Paderborner Heinz Nixdorf Museums Forum (HNF) angepfiffen. Über 120 Teams aus elf Ländern spielen bis Sonntag in sechs Ligen ihre Meister im Roboterfußball aus. Allein 80 Mannschaften treten in der Junior League an, der „Nachwuchsliga“ des Robo Cup. Mit über 600 Teilnehmern verzeichnen die Meisterschaften wie bereits vorab berichtet einen Rekord. Damit sind die German Open das größte und bedeutendste Turnier nach den Weltmeisterschaften. Sie werden veranstaltet vom Fraunhofer Institut AIS in Kooperation mit dem HNF.
Robo Cup ist eine internationale Initiative zur Förderung der Forschung in den Bereichen Künstliche Intelligenz und autonome mobile Roboter. Universitäten und Forschungseinrichtungen nehmen daran teil, um im Wettkampf die eigene Leistungsfähigkeit zu überprüfen und gemeinsam wissenschaftliche Fortschritte zu erzielen. Dementsprechend ist die Stimmung erheblich sportlicher als in der Bundesliga. Vision der Robo Cup Federation ist es, den menschlichen Weltmeister 2050 zu schlagen.
In allen Ligen agieren die Roboterspieler völlig selbstständig, eine Fernsteuerung ist nicht möglich. Die Königsklasse ist die Middle-Size-League, die in Paderborn erstmals ohne Bande und seitliche Begrenzung ausgetragen wird. Das erhöht die Anforderungen an die Kicker, die sich mit Hilfe von Sensoren, Kameras und gesteuert durch einen PC orientieren. Die gesamte Technik zum autonomen Agieren ist bei diesen bis zu 80 Zentimeter großen Spielern integriert.
In der Small-Size-League übernimmt eine zentrale Kamera und ein externer Computer die Kommunikation zwischen den Spielern. Die Soccer-Simulation-League kommt völlig ohne Spielfeld aus. Elf virtuelle Kicker pro Team, so genannte Agentenprogramme, rasen über ein virtuelles Spielfeld, das über einen Monitor sichtbar ist. Publikumsliebling ist die Sony-Legged-League. Hier spielen vierbeinige Aibos, handelsübliche hundeähnliche Ballkünstler, die mit einer speziellen Software zu Fußballern werden.
Erstmals bei den German Open vertreten sind die Wettbewerbe der Rescue-Simulation-League. Die Roboter müssen simulierte Notfall- und Rettungsübungen erfolgreich meistern. In der Junior-League bauen Jugendliche mit Lego MindStorms Roboter, die Fußball spielen oder im „Robodance-Wettbewerb“ eine gute Figur machen.
Die meisten Mannschaften nutzen die Spiele als Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft im Juli in Padua/Italien. In der Simulation-League sind einige teilnehmende Teams gar nicht in Paderborn. Sie lassen ihre Softwarekicker per Internet antreten. Wieder vor Ort sind die Titelverteidiger in der Middle-Size-League, das Philips RoboCup Team aus Eindhoven. Mit ihrem extrem harten Schuss hatten sie letztes Jahr den Gegnern keine Chance gelassen.
Die Endspiele finden am Sonntag zwischen 11.00 und 15.00 Uhr statt. Der Eintritt ist an allen Tagen kostenlos.
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