Was ist der Schlüssel zum Erfolg von Wi-Fi?

Was noch besser ist: Centrino ermöglicht es den Herstellern, noch weitere batteriesparende Funktionen zu integrieren.

Centrinos Pentium-M ist langsamer als die Spitzenmodelle unter den Nicht-Centrino-Chips, doch ist ein Centrino-Prozessor mit 1,6 GHz bis zu 12 Prozent schneller als ein 2,5 GHz starker Rivale – was unter den Verbrauchern weitgehend als goldene Norm für den Vergleich der Stärke ihrer Computer angesehen wird.

Dieser niedrigere CPU-Takt bedeutet einen geringeren Stromverbrauch und einen kleineren, weniger stromhungrigen Lüfter, um den Prozessor zu kühlen. Gary Evans, Leiter Geschäftsentwicklung der Toshiba UK Computer Systems Division, erläutert: „Mit der Implementierung von Centrino, der wesentlich kühler läuft als der Pentium4-M, können wir den Platz innerhalb des Gehäuses cleverer verteilen. Und damit können wir eine Batterie mit einer größeren Kapazität einbauen – eine um 80 Prozent höhere Energiedichte bei einer physischen Vergrößerung um nur 30 Prozent.“

Im Vergleich zu einem 2 GHz-System kann ein 1,4 GHz-Centrino-System laut Herstellerangaben eine Batteriedauer von 5 Stunden erreichen.

Paradoxerweise sind es bessere Batterien und nicht schlaue Chips, die Centrino-Systeme der ersten Generation mit dem größten Teil ihres zusätzlichen Durchhaltevermögens versorgen. Doch ist noch viel Raum für Verbesserungen vorhanden.

Bloor Research-Chefanalyst Tony Lock sagte hierzu: „Die Batterientechnologie hat nicht so rasante Fortschritte gemacht wie CPU-Takt und Anwendungen. Mit Brennstoffzellen könnte sich das jedoch ändern.“

Eine Brennstoffzelle erzeugt Energie durch das ,Verbrennen‘ eines Flüssigtreibstoffs wie z.B. Methanol, statt wie die gängigen Lithium-Ionen-Akkus Energie zu speichern. Mit der heutigen Technologie lassen sich fünf Stunden Batteriebetrieb aus 50 ml Methanol erzeugen – etwa die gleiche Menge wie ein doppelter Schnaps. Zukünftige Ausführungen könnten sogar eine noch längere Betriebsdauer bereitstellen. Und damit neue Möglichkeiten für Notebook-Benutzer, die unbedingt einen Drink brauchen.

Letztendlich könnten weiterentwickelte Bildschirm- und Batterietechnologien mehr dazu beitragen, die von vielen als magisch erachtete Betriebsdauer von 8 Stunden zu erreichen – was einem transatlantischen Flug oder einem Arbeitstag entspricht und derzeit nur mit Hilfe von sperrigen Erweiterungspaketen realisierbar ist.

Einer der Hauptpunkte auf der Tagesordnung jedes OEM ist, sich von der TFT-Displaytechnologie zu lösen und sie durch ein System zu ersetzen, das diese energiehungrige Hintergrundbeleuchtung nicht benötigt. Ein ebenso wichtiges Thema ist die Verlängerung der Batteriedauer.

Verbesserungen an den Spezifikationen des 802.11b-Standards führen ebenfalls zu einer geringeren Belastung der Batterien. Texas Instruments bietet einen Wi-Fi-Chip an, von dem die Firma behauptet, er verlängere die Batteriedauer eines angeschlossenen PDAs um 25 Prozent und reduziere den Energieverbrauch eines Laptops um 75 Prozent bei normaler Nutzung. Auf längere Sicht bieten Ultra-Breitband-Netze die Möglichkeit eines schnelleren Netzes mit wirklich sehr geringem Energieniveau.

Die meisten umherreisenden Computerbenutzer werden in den nächsten Jahren herausfinden, dass es nicht die fehlende Batteriekapazität ist, die ihnen bei der Jagd nach ununterbrochenem E-Mail-Zugang einen Strich durch die Rechnung macht, sondern die Tatsache, dass ein 802.11b-Netz einfach nicht zur Verfügung steht.

So gibt es nach einer kürzlich durchgeführten Schätzung zurzeit nur ungefähr 250 Hot Spots in Großbritannien. Und trotz der aggressiven Pläne von BT und anderen, weitere Hot Spots einzurichten, wird es noch eine geraume Zeit dauern, bis sich die Anwender darauf verlassen können, dass das Einloggen in einem Hotel oder einem Flughafen genauso selbstverständlich funktioniert wie das Wählen einer Nummer auf dem Handy.

Die Markteinführung des Centrino ist mehr als ein Versuch, die Batteriedauer von Laptops zu erhöhen. Mit der Einbeziehung der Wi-Fi-Karte als ein unbedingt erforderliches Teil des Centrino-Bündels will man dieser Sackgasse entkommen: Warum Wi-Fi kaufen, wenn kein Netz vorhanden ist? Warum ein Netz errichten, wenn keine Anwender vorhanden sind?

Sollte Intel es schaffen, Wi-Fi als Standard in den meisten geschäftlich genutzten Laptops zu etablieren, wird die Anzahl der Benutzer fast von allein wachsen – und das Problem damit quasi gelöst sein.

Die einzige noch nicht beantwortete Frage wird dann die sein: Wer braucht eigentlich 3G?

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