IBM hat auf dem derzeit laufenden Software-Symposium in München erstmalig das Datenintegrations-Tool „DB2 Information Integrator“ vorgestellt. Der Clou von Integrator ist, dass Anwender über diese Plattform Zugriff auf verschiedene Datenbanken haben kann, unabhängig davon, von welchem Datenbankhersteller das Ursprungsdatensystem stammt. Kunde Itergo, IT-Dienstleister der Ergo Versicherungsgruppe, bewertet die Software als nützlich.
Das Systemhaus Itergo, das mit rund 1300 Mitarbeitern die Versicherungen Victoria, Hamburg-Mannheimer, DKV, D.A.S. und Meag in Sachen Software sowie Rechner- und Netzwerkarchitekturen mit 30 000 Usern betreut, bindet in einer Pilotinstallation Daten aus einer Oracle-Datenbank mit DB2-gebunkerten Informationen zusammen. Die Integrator-Anwender sind in diesem Fall Administratoren, die die Integration von Anwendungen und von Hard- und Software-Ressourcen beschleunigen wollten. Der Einsatz des IBM-Tools soll im Wesentlichen die Infrastruktur vereinfachen und es so ermöglichen Daten und Applikationen effektiver zu nutzen.
Dabei bleiben die Daten trotz Integration auf ihren Ursprungssystemen. Thomas Dalewski, Datenbank-Administrator bei Itergo, verwaltet Integrator vielmehr Referenzen auf die Originale. Er bezeichnet diese Verweise als „Nicknames“, Spitznamen. Die Anwender allerdings brauchen diese nicht zu kennen; sie formulieren wie gehabt etwa Joins und Select-Statements.
Im nächsten Schritt plant Itergo, mit Integrator den Mitarbeitern im Kundenservice die Arbeit zu erleichtern. Sie sollen in Echtzeit über eine Oberfläche Überblick über alle Kundendaten erhalten. Bis jetzt liegen die Informationen verstreut in verschiedenen Data-Marts und -Warehouses. Die Mitarbeiter brauchen noch drei Tage pro Monat, wenn sie die Daten integrieren wollen.
Nach IBM-Angaben kann Integrator den Aufwand für die Harmonisierung der Daten um bis zu 65 Prozent reduzieren. Denn ohne das DB2-basierte Produkt seien händisch codierte Brücken beziehungsweise Abgleiche der Repositories notwendig. Neben einer Oracle-Datenbank und einer DB2 Universal Database kommen für nur eine Abfrage gleichzeitig auch E-Mail in Lotus Notes, Excel-Dateien, Web-Service-Applikationen und in Documentum gespeicherte Bilder als Informationsquellen in Frage.
Es sind aber auch noch weitere Datenspeicher denkbar. Denn Integrator unterstützt die Abfragemechanismen Structured Query Language (SQL), Standard für alle relationalen Danbanksysteme, XQuery, ein Beinahe-W3C-Standard für alle XML-Daten, sowie das IBM-System DB2 Content Manager mit seiner objektorientierten Application Programming Interfaces (APIs). Vorkonfiguriert sind allerdings nur Schnittstellen zu Oracle, DB2 UDB, SQL Server von Microsoft, Sybase, Teradata und DB2 Informix.
Integrator kann nach Erläuterungen von Nelson Mattos, Destinguished Engineer bei IBM und Director Information Integration, das Verteilen, Suchen, Cachen, Transfomieren und Replizieren von Daten. Der Suchmaschineetwa liegt die bewährte Technik Lotus Extended Search zugrunde. Sie übersetzt jede textbasierte Abfrage in die native Abfragesprache der jeweiligen Zieldatenbank.
Außerdem verfügt Integrator über diverse eigene Optimierungsmechanismen. So soll das Produkt etwa auf die Kosten achten. In die Berechnungen bezieht es nicht nur Datenbankstatistiken und Indices ein, sondern auch verfügbare Netz- und Server-Ressourcen und die Überprüfung, welche Daten aus einer Tabelle tatsächlich benötigt werden.
Die aktuelle Version 8.1 von DB2 Information Integrator schlägt mit 20 000 Dollar pro Prozessor zu Buche. Dazu kommen 15 000 Dollar pro Datenbank-Konnektor.
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1 Kommentar zu IBM stellt DB2 Information Integrator vor
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Ein bischen Polemik
MS kann das auch (schon lange) :-))