Videospiele können visuelle Fähigkeiten verstärken. Zu diesem Ergebnis kamen Gehirnforscher der Universität Rochester im US-Bundesstaat New York nach einer Reihe von Experimenten mit regelmäßigen Videospielern und Nicht-Spielern.
Wer häufig spiele, könne schneller auf visuelle Reize reagieren und Informationen verarbeiten. „Videospielen fördert die visuelle Aufmerksamkeit und räumliche Zuteilung“, schreiben die Wissenschaftler Shawn Green und Daphne Bavelier in der britischen Wissenschaftszeitung „Nature“.
In einem ersten Test sollten die Probanden im Alter von 18 bis 23 Jahren Kreise mit und ohne Symbolen einander zuordnen. In einem anderen Experiment sollten die überwiegend männlichen Versuchsteilnehmer rasch nacheinander auftauchende Ziele erkennen. Der Studie zufolge erfüllten in beiden Fällen die Videospieler die Aufgabe schneller und exakter als die spielunerfahrenenen Probanden.
Die genauen Ursachen seien noch unklar. Die Wissenschaftler vermuten, dass trainierte Videospieler gleichzeitig mit verschiedenen Aufgaben umgehen oder ein einzelnes Ziel schneller verarbeiten könnten. Welche Fähigkeiten genau gefördert würden, hänge dabei vom jeweiligen Videospiel ab. Videospiele wie „Space Invaders“, „Breakout“ oder „Doom“ sind zum Teil seit mehr als zwei Jahrzehnten eine beliebte Freizeitbeschäftigung von Jugendlichen.
Wegen der Verherrlichung von Gewalt, Töten und Raserei geraten sie jedoch immer wieder in die Kritik. Einer in den US-Zeitschriften „Journal of Personality“ und „Social Psychology“ im Jahr 2000 veröffentlichten Studie zufolge tragen wirklichkeitsgetreue Grafiken und extreme Gewalt in Videospielen zu aggressivem Verhalten und Kriminalität bei.
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