Auf der gleichen Welle schwimmt Günter H. Köster, langjähriger CIO bei Dynamit Nobel in Troisdorf und heute Partner bei der Convenio AG in Remagen: „Die gute Leistung und die Effektivität der Mitarbeiter zählt letztlich in jeder wirtschaftlichen Situation. Klare Ziele, Zielvorgaben und die Einhaltung von Commitments sind wichtige Instrumentarien – und zwar nicht nur in Flauten.“ Köster räumt indes ein, dass es für die Führungskräfte in rezessiven Zeiten um einiges leichter ist, die Kontinuität von Leistung und Innovation vorzuleben. Um Krisen zu überwinden, sind seiner Meinung nach Kreativität und Phantasie unabdingbar. Der IT-Experte bedauert, dass in der westlichen Wirtschaft wie beispielsweise unternehmensübergreifende Kreativrunden bis dato nur ein unvollendeter Ansatz sind: „Zu viele Bereichs-Egoismen stehen dem Erfolg im Wege.“ Köster ist überzeugt, dass die Bedeutung des so genannten Creative Value, respektive Human Value, hier zu Lande erst dann erkannt wird, wenn er einen Bilanzierungsposten darstellt: „Unternehmer und Arbeitnehmer müssen Konsenz darüber erzielen, dass der Shareholder Value ohne den Human Value nicht erreicht werden kann.“
Luis Praxmarer, Vorstand und General Manager Zentral-Europa der Meta Group AG, geht die Diskussion um mehr Kreativität nicht weit genug. Er vermisst Begriffe wie Phantasie, Spontanität und Flexibilität: „Wenn ein Mensch nicht flexibel ist, kann er typischerweise auch nicht kreativ sein.“ Der Meta-Group-Manager plädiert in wirtschaftlich schlechteren Zeiten für eine Art Freidenker-Mentalität – weiß aber, dass die deutsche Mentalität dafür nicht gerade ein Freifahrtschein ist: „Im Unternehmen eine Kultur zu schaffen, bei der der Ideenaustausch, die Kreativität und die Phantasie gefördert werden, hat wenig mit Wissens-Management aber viel mit mentaler Einstellung zu tun.“ Natürlich könnten Workshops mit gut begleiteten Moderationen Blockaden lösen. Aber letztlich gäbe es nur eine Lösung. Dass sich Manager und Mitarbeiter an einen Tisch setzen und überlegen, wie geht man mit der Krise um, ohne gleich zu entlassen. Praxmarer: „Junge Mitarbeiter, die bei Konjunkturflaute Sabbatical nehmen – sind in meinen Augen beispielsweise kreativ. Davon gibt es noch jede Menge andere Möglichkeiten – man muss sie nur gemeinsam entdecken.“
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