Viele Greencard-Inhaber arbeitslos

Allein in München rund 100 von 1500 ausländischen IT-Kräften ohne Job

Viele der mit einer Greencard nach Deutschland eingewanderten ausländischen Computerspezialisten sind mittlerweile ohne Arbeit. Im Raum München seien zuletzt etwa 100 der rund 1500 Greencard-Inhaber mindestens einmal arbeitslos gemeldet gewesen, zitierte die „Bild am Sonntag“ das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.

Der Experte Detlef von Hellfeld geht laut Zeitung davon aus, dass bundesweit jeder siebente der insgesamt 14 000 Greencard-Besitzer arbeitslos sei. Einem Großteil der deutschen Unternehmen sei der für die hochqualifizierten Greencard-Inhaber gesetzlich vorgegebene Bruttomindestlohn von monatlich 3300 Euro zu teuer, schreibt „Bild am Sonntag“. “

Aus unserer Sicht ist das Greencard-Programm ein voller Erfolg“, sagte hingegen eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums der Zeitung. „Uns sind keine größeren Arbeitslosenzahlen von ausländischen IT-Kräften bekannt.“

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2 Kommentare zu Viele Greencard-Inhaber arbeitslos

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  • Am 16. Juli 2003 um 10:50 von Maximilian Eberl

    Das eigentliche Problem
    Das eigentliche Problem sind nicht die GC-ler selbst. Das Problem sind die Menschen, die von den GClern verdrängt werden.

    Ich habe es selbst in einer großen Karlsruher Internetagentur erlebt. Als der Personalstand von 60 auf etwa 30 Leuten runtergefahren werden mußte, wurden die GCler verschont aus Verantwortungsgefühl ("Wir haben diese Leute doch geholt") – mit Recht sogar. Gekündigt wurde den Quereinsteigern.

    Die GC-Regelung hat es den Firmen leicht gemacht. Gab es nicht genug deutsche Informatiker, hat man sich eben die Absolventen anderer CS-Institute geholt.

    Auf der Strecke blieben die, die sich als Quereinsteiger/Autodidakten neue Berufsfelder erarbeitet haben. Heute ist es so, daß durch arbeitslose GC-ler es für einen Quereinsteiger im seriösen IT-Bereich ( J2EE, DB ) nach Insolvenz der Firma, die ihn in der Boomzeit eingestellt hatte, praktisch ausgeschlossen ist, eine Stelle zu finden. Unabhängig davon, was er kann. Vor allem, wenn er über 40 ist.

    Das Problem ist also nicht die Arbeitslosigkeit BEI den GC-lern, sondern die DURCH Verdrängung entstandene Arbeitslosigkeit bei Quereinsteigern.

  • Am 24. Juni 2003 um 10:59 von Hein Blöd

    Typisch
    Solange unsere Regierung in allen Belangen so eine Verleugnungsstrategie betreibt, wird sich hier nie was ändern.

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