Der Intel-Standard zum Beispiel basiert einfach auf dem dominanten Marktanteil des Chipherstellers. Selbst im Bereich der Hochleistungsrechner verfügt Intel über beträchtliche Marktanteile. In der im letzten Monat veröffentlichten Liste der 500 leistungsfähigsten Computer der Welt finden sich 119 Intel-basierte Systeme, mehr als doppelt so viele wie noch vor sechs Monaten. Auf ähnliche Weise hat sich Microsoft Windows dank seines großen Einflusses auf dem Markt als Standard etabliert.
Diese eigentlich proprietären Architekturen decken einen großen Teil der IT-Landschaft ab und sind damit Standard-Referenz-Plattformen für Millionen von Entwicklern. Und auch wenn Microsoft an seinen proprietären Dateiformaten festhält, sind die nicht vollständig vom Rest der Welt zu trennen. OpenOffice.org ist in der Lage, Microsoft Office-Formate zu lesen und zu schreiben. Und Microsoft und der Rest der Welt wenden sich XML als dem Standard-Dokumentenformat zu, welches in Zukunft für noch mehr Offenheit und Funktionalität sorgen wird.
Noch wichtiger ist die Sammlung „offener“ Standards wie Ethernet, 802.11g, HTML und SMTP, welche über unterschiedliche Plattformen und Anbieter hinweg eine gemeinsame Basis schaffen. Standards für Web Services werden zunehmend zu einem Mittel zur Neugestaltung von Software-Interoperabilität, aufbauend auf einer Service-orientierten Architektur. Obwohl viele dieser Standards von Giganten wie IBM und Microsoft beeinflusst sind, dürften insbesondere die Web Services das Zusammenspiel von Anwendungen und Komponenten unterschiedlicher Anbieter ermöglichen.
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Daneben gibt es die Open-Source-Standards, die auf dem lizenzfreien Einsatz von kommerziell tragfähigem und modifizierbarem Quellcode basieren. Java verlässt sich auf einen innerhalb der Community gesteuerten Prozess für die Entwicklung von Standards für die Sprache. Gleichzeitig bauen sowohl Java als auch Open-Source-Software wie Linux, Apache, Gnome, FreeBSD, Jboss und MySQL auch auf offenen Standards wie HTTP, SMTP, SQL und anderen auf.
Die große Bedeutung, die Standards für die Mischung eines IT-Zaubertranks aufweisen, bedeutet jedoch nicht, dass jede proprietäre Plattform zum Aussterben verdammt wäre. Für viele Spezialanwendungen und -branchen erfüllen sie einen klar definierten Bedarf. Aber man sollte die Kosten für die Pflege dieser alternden Systeme als Teil eines IT-Ökosystems in Relation setzen zu den Kosten für die Migration zu einer eher Standard-basierten Plattform. Einige Beobachter haben ganz richtig festgestellt: Diese Systeme werden irgendwann eher zu einer Belastung, als dass sie einem Unternehmen auf verlässliche Weise nützen.
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