Mehr als 19.500 Personen haben dieses Jahr den Linux-Tag in Karlsruhe besucht, nach Angaben der Veranstalter 40 Prozent mehr als 2002. Damit dokumentieren Messe und Kongress das wachsende Interesse an Open-Source-Software (OSS). Denn viele sehen in dem Betriebssystem Linux das Gegenstück zu kommerzieller Ware schlechthin und in der Veranstaltung einen Kristallisationspunkt für die Vor- und Nachteile freier Software.
Gerade für Mittelstandsunternehmen sei OSS interessant, sagte Rezzo Schlauch, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Mittelstandsbeauftragter der Bundesregierung. Zwar erweisen sich gerade Mittelständler als innovativ, doch sehr viele hätten die Chancen, die der IT als Produktionsfaktor inne wohnten, noch nicht erkannt. Die Lizenzfreiheit von OSS könne hier Anfangshemmnisse senken.
Dafür aber müssten die Angesprochenen erst einmal von den Vorzügen freier Software überzeugt werden. So machte diese Art der Aufklärung noch immer einen wesentlichen Teil des Konferenz-Programms für Business-Anwender aus.
Laut Michael Meskes beispielsweise, Geschäftsführer des Softwarehauses Credativ, ist freie Software sowohl technisch als auch kaufmännisch der kommerziellen Software überlegen. Zum Beispiel oblägen bei der Entwicklung von kommerzieller Standardsoftware die Tests und die Qualitätssicherung allein dem Hersteller. Bei OSS dagegen erfolge die Kontrolle von Anfang an durch die komplette Community und zwar von Seiten der Entwickler aber auch der Anwender. Aufgrund des fehlenden Marketings für einzelne Produkte, müsse die Software durch ihre Qualität und Leistungsfähigkeit beeindrucken. So sei frei verfügbare Software zumeist recht ausgereift und erlaube eine längere und komplikationsfreiere Einsatzzeit. Damit aber garantiere, so Meskes, freie Software einen höheren Investitionsschutz. Es gebe grundsätzlich keine Hersteller, die alte Produktlinien durch eine neue ersetzten. Es fehle die Abhängigkeit von einem Lieferanten, der zudem unter Umständen aufgekauft werden könnte. Die Open-Source-Produkte basierten auf Standards und gewährleisteten somit Portierbarkeit.
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