Magic: „Das Ende der EAI-Ära ist noch lange nicht in Sicht“

ZDNet: Analysten der Marktforschungsunternehmen Gartner, Meta und Giga teilen uns mit, den Ton im EAI-Markt werden künftig die großen Software-Produzenten wie IBM, Bea und SAP angeben. Die klassischen EAI-Anbieter fristeten ihr Dasein bestenfalls in Nischen. Können Sie das bestätigen?

Timmerman: Grundsätzlich ist ein Nischendasein ja auch nichts Schlechtes. Warum soll ein Unternehmen, das in einer Nische seit Jahren erfolgreich agiert, unbedingt mit den großen Hunden bellen? Nichtsdestotrotz ist es im EAI-Markt bisher so, dass die großen Unternehmen auch nur mit den oben genannten großen Anbietern sprechen. Der klassische Mittelstand aber hat eine hohe Hemmschwelle vor großen EAI-Anbietern, da er seine Integrationsideen eher iterativ und vor allem sehr individuell und kostengünstig umgesetzt sehen möchte. Wenn Sie also die große Zahl der mittelständischen Unternehmen in Deutschland oder alle die, die iterative Integration und individuelle Konzepte brauchen, als Nische sehen, dann sind wir ein Nischenanbieter.

ZDNet: Ähnlich aber anders gefragt: EAI-Anbieter adressierten mit ihren Produkten bisher eher Großunternehmen und Konzerne. Dieser Markt wird aber zunehmend eng, zudem offerieren dominante IT-Player wie etwa SAP mit der „XI“-Integrationsplattform oder Siebel mit seinem „Universal Application Network“ (UAN) Integrationslösungen. Wo sehen Sie Ihr Hauptbetätigungsfeld für die kommenden Jahre?

Timmerman: Unser ‚Ibolt‘ wird sich überall dort durchsetzten, wo Schnelligkeit, Flexibilität und Businessorientierung gefragt sind. Das ist – wie bereits gesagt – zum einen der Mittelstand, dass sind aber auch – wie die Praxis zeigt – Großunternehmen, die ihre Anforderungen an eine Integrationslösung am besten mit Ibolt beantwortet sehen. Speziell im Bereich der IBM I-Series hat Magic bereits langjährige Erfahrung in Anwendungsintegration und -entwicklung, auch hier sehen wir ein Hauptbetätigungsfeld für die kommenden Jahre.

ZDNet: Wie wehren Sie sich aber nun konkret gegen einen indirekten aber dennoch ernstzunehmenden Mitbewerber wie SAP? Die Walldorfer haben sich mit Netweaver klar zum Thema Integration geäußert und externe EAI-Produkte als zu teuer bezeichnet.

Timmerman: Dass man SAP ernst nehmen muss, steht nicht zur Debatte. Allerdings können wir zu diesem Zeitpunkt noch zu wenig über den Produktiv-Einsatz von Netweaver sagen, um eine klare Abgrenzung vorzunehmen. Grundsätzlich spielen wir in einer anderen Liga. Während SAP ganz klar den High-End-Markt adressiert und hier auch eine vorherrschende Position einnimmt, tummelt Magic sich erfolgreich im wesentlich bunteren – im Bezug auf die Vielfalt der eingesetzten Lösungen – Markt des Mittelstands. Dass aber auch hier durchaus Bedarf nach SAP-Integration besteht, zeigt beispielsweise unser Projekt für die Hoffmann-Gruppe, Werkzeug-Großvertrieb. Hier wurde das Magic-basierende Online-Bestellcenter an die SAP-Systeme verschiedener Großkunden angebunden und dies mit minimalem Kosten- und Zeitaufwand.

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