Linux auf dem Durchmarsch

Microsofts Befürchtung, von München könnte eine Signalwirkung ausgehen, ist nicht ganz unberechtigt. Andere Verwaltungen liebäugeln auch mit dem Pinguin. Jetzt schon von einem Dammbruch zu sprechen ist verfrüht, denn es haben sich auch Städte gegen Linux entschieden.

Der Bund hingegen fährt zweigleisig: Auf der einen Seite gibt es einen Rahmenvertrag des Innenministeriums mit Microsoft, der öffentlichen Verwaltungen großzügige Rabatte zusichert, auf der anderen Seite unterstützt die Bundesrepublik quelloffene Projekte, zum Teil durch das Bundesforschungsministerium.

Spätestens seit einem Beschluss des Ältestenrates des Bundestages wird der Einsatz von Linux auch im Parlament und in Bundesverwaltungen geprüft. Das Beschaffungsamt hat eine Vereinbarung mit IBM „den Einsatz von freier und offener Software und die Anwendung offener Standards in der Informationstechnik der öffentlichen Verwaltung der Bundesrepublik Deutschland zu fördern“. Dieser Vereinbarung können Verwaltungen genauso beitreten wie einem weit reichenden Rahmenabkommen mit Microsoft.

Politische Entscheidungen zugunsten von Linux waren schon immer umstritten, schon im Jahr 2000 sorgte ein Brief der Koordinierungs- und Beratungsstelle der Bundesregierung für Informationstechnik (KBSt) in der Bundesverwaltung im Internet für Aufsehen. Doch richtig bekannt wurde der Text erst, als er von der Webseite der KBSt zeitweilig verschwand – „Verschwörung!“ rief die Linux-Gemeinde sofort. Heute bekennt sich die KBSt ganz offen: „Die Förderung des Einsatzes von Open Source Software (OSS) in der Verwaltung hat im Bundesministerium des Innern (BMI) hohe politische Priorität.“

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5 Kommentare zu Linux auf dem Durchmarsch

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  • Am 3. August 2003 um 12:41 von kein Politiker

    Linux auf dem Durchbruch
    Ich will ja nicht gegen Linux sagen es hat auch seine Vor und Nachteile aber, spätestens in ein paar Jahren werden wir ja sehen was die

    – Städte
    – Bundesländer und
    – Bundesregierung

    mit dem Geld (das sie ja durch den Einsatz von Linux gespart hat) macht. Ich hoffe auch mal das sie MEHR Arbeitsplätze und MEHR Ausbildungsplätze schafft und die Jugend BESSER Ausbildet anstatt Experten aus dem Ausland holt.

    Denn wenn die Jugend nicht richtig Ausgebildet wird (weil ja das GELD fehlt) werden wir auch nie die Experten haben die, die Großfirmen Deutschland und Weltweit benötigen.

  • Am 30. Juli 2003 um 21:07 von Alexander Maier

    Linux: Zu hohe Kosten
    München wird sich noch wundern. Kein einziger Anwender bei der Stadt München kann derzeit das OpenSource-Betriebsystem bedienen. Nicht dass die Münchner das wieder rückgängig machen.

    • Am 31. Juli 2003 um 11:37 von typhoon

      AW: Linux: Zu hohe Kosten
      hmm… wenn ich bedenke dass die leute nur ein paar bestimmte programme benutzen müssen sie sich höchstens mit denen auskennen. es stimmt zwar dass die anwender geschult werden müssen nur muss ich bei windows bei jeder generation wieder neue programme kaufen da die alten auf der neuen version net laufen. bei linux kommt einfach ein neuer kernel drauf und die alten programme laufen trotzdem weiter. wenn ich bedenke das die anwender für jedes neues programm geschult werden müssen kann ich mir net vorstellen dass das auf dauer billiger ist.

      PS: mir ist schon klar dass man auf windows in gewissen bereichen net verzichten kann und linux auch net die lösung für alle probleme ist. man sollte sich aber klar machen dass ein upgrade von version zu version unter windows wesentlich teuerer ist als bei linux. würden alle leute linux verwenden würde bestimmt niemand auf windows umsteigen weils auf dauer zu teuer ist.

    • Am 31. Juli 2003 um 22:52 von Matthias

      AW: AW: Linux: Zu hohe Kosten
      Wieso kann kein Anwender bei der Münchener Stadt Linux bedienen, kennst Du die alle? Welchen Unterschied gibt es bei grafischen Benutzeroberflächen, die nicht mit grundlegender Computerkenntnis gemeistert werden könnten? MSOffice läuft auch unter Linux und ein Textprogramm und anderes ist erst mal überall ähnlich. Ich glaube nicht, dass da großer Lernbedarf entsteht. Da die Admins auch Unix beherrschen müssen, sehe ich hier auch keine unüberwindbaren Probleme oder große zusätzliche Kosten. Alles in allem wird Linux auf lange Sicht sehr wahrscheinlich durchaus günstiger. Schon allein die Unabhängigkeit von Microsofts destruktiven Lizensierungsgebahren, dürfte zur Kostensenkung beitragen.

    • Am 1. August 2003 um 7:30 von Markus Koukal

      AW: AW: AW: Linux: Zu hohe Kosten
      Auf längere Sicht ist Linux günstiger.
      In der Vergangenheit haben Entscheider immer dazu
      geneigt, dass günstigste Angebot zu nehmen, ohne
      auf die Folgekosten zu schauen. (Macht sich bei den Vorgesetzten immer gut)
      Deshalb "Hut ab" für Entscheider, die endlich mal auf die Folgekosten schauen und damit "nachhaltig" vorgehen. Bei leeren Kassen werden manche doch klüger.

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