Linux auf dem Durchmarsch

In Firmen wird häufig schon heute auf Heterogenität gesetzt, so dass es eher um die Migration einzelner Netzwerkkomponenten als um komplette Umstellungen geht. Beliebt ist die Kombination Solaris für alle mission-critical-Anwendungen wie Workflow, Linux für das Web sowie für File-and-Print und Windows-Server für die E-Mail und etwaige Terminalserver-Clients. Auf den Desktops werden fast ausschließlich Windows-Rechner eingesetzt.

Größere Migrationsszenarien gibt es jedoch bei Firmen zu beobachten, die mit besonders großen Anzahlen von Clients aufwarten. Das sind zumeist Firmen mit viel Kundenverkehr, wie etwa Banken, Versicherungen – oder Airlines.

Viele von ihnen betreiben für die ganz großen und die ganz wichtigen Geschäftsprozesse nach wie vor Mainframes – keine andere Servertechnologie garantiert so kurze Ausfallzeiten. OS/2 war bei vielen solchen Firmen der Desktop der Wahl, und seit der Abkündigung geht man auf die neue favorisierte Plattform von IBM, eben Linux.

Die Lufthansa ist beispielsweise so ein Kunde. Als Desktops waren bei der Fluggesellschaft früher OS/2-Installationen eingesetzt, nach und nach wird nun – neben Windows – Linux eingesetzt. Dabei werden auch Computer umgerüstet, die Programme benötigen, die nur unter Windows laufen. Der PC-Emulator VMware springt hier ein.

Auch bei vielen Banken war und ist OS/2 beliebt – neben den Geldautomaten auch auf den Desktops. Kundenberater bei der Bank haben in der Regel gar keinen „vollausgestatteten“ PCs, sondern eine maßgeschneiderte Oberfläche, die dem Mitarbeiter alle bankinternen Funktionen anbietet – und nur diese. Oft handelt es sich dabei ohnehin nur um hübsche Java-Frontends vor Großrechnerprogrammen in COBOL. Diese Frontends können eigentlich auf jedem aktuellen Betriebssystem eingesetzt werden und sind besonders leicht zu portieren.

Dass man bei IBM Linux einsetzt verwundert nicht weiter, schließlich gehört Big Blue zu den größten Mäzenen der Linux-Szene. Als weltgrößtes Softwarehaus ist im Haus eine sehr heterogene Struktur gewachsen mit Mainframes (Z-Series, früher S/390), Intel-basierten Windows-, Linux- und OS/2-Systemen und den PowerPC-basierten RS/6000.

Im Gerling-Konzern, einer der größten Versicherungen, geht man zusammen mit IBM einen großen Schritt: Hier soll Linux direkt auf dem Großrechner gefahren werden. Auf diese Weise möchte man mit Linux-basierten Anwendungen direkt in die Datenhaltung des Mainframe gelangen – was kein Problem ist, denn Großrechner können mehr als ein Betriebssystem simultan ausführen.

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5 Kommentare zu Linux auf dem Durchmarsch

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  • Am 3. August 2003 um 12:41 von kein Politiker

    Linux auf dem Durchbruch
    Ich will ja nicht gegen Linux sagen es hat auch seine Vor und Nachteile aber, spätestens in ein paar Jahren werden wir ja sehen was die

    – Städte
    – Bundesländer und
    – Bundesregierung

    mit dem Geld (das sie ja durch den Einsatz von Linux gespart hat) macht. Ich hoffe auch mal das sie MEHR Arbeitsplätze und MEHR Ausbildungsplätze schafft und die Jugend BESSER Ausbildet anstatt Experten aus dem Ausland holt.

    Denn wenn die Jugend nicht richtig Ausgebildet wird (weil ja das GELD fehlt) werden wir auch nie die Experten haben die, die Großfirmen Deutschland und Weltweit benötigen.

  • Am 30. Juli 2003 um 21:07 von Alexander Maier

    Linux: Zu hohe Kosten
    München wird sich noch wundern. Kein einziger Anwender bei der Stadt München kann derzeit das OpenSource-Betriebsystem bedienen. Nicht dass die Münchner das wieder rückgängig machen.

    • Am 31. Juli 2003 um 11:37 von typhoon

      AW: Linux: Zu hohe Kosten
      hmm… wenn ich bedenke dass die leute nur ein paar bestimmte programme benutzen müssen sie sich höchstens mit denen auskennen. es stimmt zwar dass die anwender geschult werden müssen nur muss ich bei windows bei jeder generation wieder neue programme kaufen da die alten auf der neuen version net laufen. bei linux kommt einfach ein neuer kernel drauf und die alten programme laufen trotzdem weiter. wenn ich bedenke das die anwender für jedes neues programm geschult werden müssen kann ich mir net vorstellen dass das auf dauer billiger ist.

      PS: mir ist schon klar dass man auf windows in gewissen bereichen net verzichten kann und linux auch net die lösung für alle probleme ist. man sollte sich aber klar machen dass ein upgrade von version zu version unter windows wesentlich teuerer ist als bei linux. würden alle leute linux verwenden würde bestimmt niemand auf windows umsteigen weils auf dauer zu teuer ist.

    • Am 31. Juli 2003 um 22:52 von Matthias

      AW: AW: Linux: Zu hohe Kosten
      Wieso kann kein Anwender bei der Münchener Stadt Linux bedienen, kennst Du die alle? Welchen Unterschied gibt es bei grafischen Benutzeroberflächen, die nicht mit grundlegender Computerkenntnis gemeistert werden könnten? MSOffice läuft auch unter Linux und ein Textprogramm und anderes ist erst mal überall ähnlich. Ich glaube nicht, dass da großer Lernbedarf entsteht. Da die Admins auch Unix beherrschen müssen, sehe ich hier auch keine unüberwindbaren Probleme oder große zusätzliche Kosten. Alles in allem wird Linux auf lange Sicht sehr wahrscheinlich durchaus günstiger. Schon allein die Unabhängigkeit von Microsofts destruktiven Lizensierungsgebahren, dürfte zur Kostensenkung beitragen.

    • Am 1. August 2003 um 7:30 von Markus Koukal

      AW: AW: AW: Linux: Zu hohe Kosten
      Auf längere Sicht ist Linux günstiger.
      In der Vergangenheit haben Entscheider immer dazu
      geneigt, dass günstigste Angebot zu nehmen, ohne
      auf die Folgekosten zu schauen. (Macht sich bei den Vorgesetzten immer gut)
      Deshalb "Hut ab" für Entscheider, die endlich mal auf die Folgekosten schauen und damit "nachhaltig" vorgehen. Bei leeren Kassen werden manche doch klüger.

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