Linux auf dem Durchmarsch

Komplex wird es hingegen beim Einsatz von Workflow-Systemen oder maßgeschneiderter Software. Der Markführer SAP bietet sein System R/3 erst seit einigen Jahren auch für Linux an (neben Unix und Windows). Zunächst war es ein „Hobby“ einiger SAP-Programmierer, doch die stetig wachsende Kundennachfrage ließ daraus ein offizielles Produkt werden.

Doch bei R/3, Baan oder Peoplesoft ist nicht das Hauptprogramm, die Engine, das Problem, sondern die Programmierung drum herum, etwa ABAP-Programme. Sie sind fast immer maßgeschneidert, und je enger die Programmierer sich hier an eine Plattform gebunden haben desto schwieriger ist die Migration.

Hat die Firma oder Verwaltung beim Softwareeinkauf gespart und die Rechte am Quelltext, dem Sourcecode, nicht miterworben, ist sie auf die Mithilfe des Softwarehauses angewiesen, denn ohne Quelltext ist eine Umstellung so gut wie unmöglich oder sehr teuer. Liegen die Quellen vor oder ist das Softwarehaus beim Migrieren behilflich, hängt es nur noch vom Bindungsgrad ab.

Am schlimmsten ist eine Migration jedoch bei kompletter Neuprogrammierung, bei von Grund auf maßgeschneiderter Software, und die ist in Verwaltungen oder Großindustrie gar nicht so selten. Denn bei großen Betrieben ist es manchmal teurer, Standardsoftware durch Erweiterung an den betrieblichen Ablauf anzupassen als gleich neu zu programmieren. Von Grund auf neu entwickelte Software ist jedoch fast immer stark an ihre Entwicklungsplattform gebunden, und daher oft ein Grund, eine Migration nicht vollständig durchzuführen.

Es kommt in der Praxis ziemlich häufig vor, dass bei Plattformwechsel einzelne Anwendungen auf ihrem alten Betriebssystem verbleiben, und erst mit dem nächsten Upgrade oder bei einer Neuanschaffung umgestellt werden. Das führt natürlich zu einem heterogenen Netz, was in sich nicht ein Problem sein muss, aber den Wartungsaufwand erhöht.

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5 Kommentare zu Linux auf dem Durchmarsch

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  • Am 3. August 2003 um 12:41 von kein Politiker

    Linux auf dem Durchbruch
    Ich will ja nicht gegen Linux sagen es hat auch seine Vor und Nachteile aber, spätestens in ein paar Jahren werden wir ja sehen was die

    – Städte
    – Bundesländer und
    – Bundesregierung

    mit dem Geld (das sie ja durch den Einsatz von Linux gespart hat) macht. Ich hoffe auch mal das sie MEHR Arbeitsplätze und MEHR Ausbildungsplätze schafft und die Jugend BESSER Ausbildet anstatt Experten aus dem Ausland holt.

    Denn wenn die Jugend nicht richtig Ausgebildet wird (weil ja das GELD fehlt) werden wir auch nie die Experten haben die, die Großfirmen Deutschland und Weltweit benötigen.

  • Am 30. Juli 2003 um 21:07 von Alexander Maier

    Linux: Zu hohe Kosten
    München wird sich noch wundern. Kein einziger Anwender bei der Stadt München kann derzeit das OpenSource-Betriebsystem bedienen. Nicht dass die Münchner das wieder rückgängig machen.

    • Am 31. Juli 2003 um 11:37 von typhoon

      AW: Linux: Zu hohe Kosten
      hmm… wenn ich bedenke dass die leute nur ein paar bestimmte programme benutzen müssen sie sich höchstens mit denen auskennen. es stimmt zwar dass die anwender geschult werden müssen nur muss ich bei windows bei jeder generation wieder neue programme kaufen da die alten auf der neuen version net laufen. bei linux kommt einfach ein neuer kernel drauf und die alten programme laufen trotzdem weiter. wenn ich bedenke das die anwender für jedes neues programm geschult werden müssen kann ich mir net vorstellen dass das auf dauer billiger ist.

      PS: mir ist schon klar dass man auf windows in gewissen bereichen net verzichten kann und linux auch net die lösung für alle probleme ist. man sollte sich aber klar machen dass ein upgrade von version zu version unter windows wesentlich teuerer ist als bei linux. würden alle leute linux verwenden würde bestimmt niemand auf windows umsteigen weils auf dauer zu teuer ist.

    • Am 31. Juli 2003 um 22:52 von Matthias

      AW: AW: Linux: Zu hohe Kosten
      Wieso kann kein Anwender bei der Münchener Stadt Linux bedienen, kennst Du die alle? Welchen Unterschied gibt es bei grafischen Benutzeroberflächen, die nicht mit grundlegender Computerkenntnis gemeistert werden könnten? MSOffice läuft auch unter Linux und ein Textprogramm und anderes ist erst mal überall ähnlich. Ich glaube nicht, dass da großer Lernbedarf entsteht. Da die Admins auch Unix beherrschen müssen, sehe ich hier auch keine unüberwindbaren Probleme oder große zusätzliche Kosten. Alles in allem wird Linux auf lange Sicht sehr wahrscheinlich durchaus günstiger. Schon allein die Unabhängigkeit von Microsofts destruktiven Lizensierungsgebahren, dürfte zur Kostensenkung beitragen.

    • Am 1. August 2003 um 7:30 von Markus Koukal

      AW: AW: AW: Linux: Zu hohe Kosten
      Auf längere Sicht ist Linux günstiger.
      In der Vergangenheit haben Entscheider immer dazu
      geneigt, dass günstigste Angebot zu nehmen, ohne
      auf die Folgekosten zu schauen. (Macht sich bei den Vorgesetzten immer gut)
      Deshalb "Hut ab" für Entscheider, die endlich mal auf die Folgekosten schauen und damit "nachhaltig" vorgehen. Bei leeren Kassen werden manche doch klüger.

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