Die Ausschreibung hat vor fast genau einem Jahr stattgefunden. Im August 2002 begann die Arbeit und bis Mitte November musste das Projekt aus haushaltsrechtlichen Gründen fertig und abgenommen sein. Hetze erinnert sich: „Am 1. August haben wir das erste Mal einen Blick auf das Netzwerk geworfen und uns in die Datenbank eingeloggt. Somit war für uns vor dem Projektbeginn die konkrete Größenordnung unsichtbar oder nur als abstrakte Größe vorhanden. Das macht man in keinem normalen Projekt so.“
Trotz der Ochsenarbeit, die das Systemhaus dann auf einmal vor sich gehabt hat, ist es möglich gewesen, die über Jahre gewachsene Server-Landschaft gründlich aufzuräumen. Anstelle von 20 Windows-NT-Servern sind nun noch sechs Server unter Linux im Einsatz. Außerdem laufen frühere Access-Anwendungen wie ein Telefonverzeichnis, Pressedienste und ein Nachweissystem für Geschäftsvorgänge auf EU-Ebene nun auf der Datenbank Postgres SQL“.
Auch das Content-Management-System wurde abgelöst. Nach Angaben des Referatsleiters Orti von Havraneck stammte dieses aus einer anderen Behörde und hatte sich als zu komplex, zu starr, zu schwerfällig erwiesen und war nicht ohne fremde Hilfe wartbar. Die technische Grundlage aus dem Microsoft Information Server und SQL Server haben die Techniker ersetzt durch die Portalsoftware „Postnuke“ die Scriptsprache PHP und den Web-Server Apache. Außerdem kommt hier die Open-Source-Datenbank MySQL zum Einsatz.
Der File-Server des Bundeskartellamts basiert nun auf Samba 3.0 und die Druckerdienste auf „Cups“. Außerdem haben die Techniker den Windows Backup Primary Domain Controller (PDC) durch Lightweight Directory Access Protocol (LDAP) ersetzt.
Ausgenommen blieb lediglich eine in die Bibliothekssoftware und deren integrierte Datenbank. „Eine Migration“, erläutert Hetze, „wäre weder vom Aufwand her vertretbar gewesen, noch etwas, dessen Machbarkeit man beweisen müsste.“
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