Knockouts garantiert: Der Kampf um den Content-Management-Markt

Insgesamt, so schätzen Analysten des Marktforschungsunternehmens Meta Group, wird im ECM-Markt im kommenden Jahr einen Umsatz von mindestes 10 Milliarden Dollar generieren. Allerdings gibt es derzeit noch rund 100 Hersteller, die diesen Markt adressieren. Doch das bleibt nicht so. Die Marktforscher gehen davon aus, dass maximal sechs Anbieter übrig bleiben werden, die die Konzerne zur Kundschaft zählen dürfen. Nur zwölf, schätzt die Meta Group, werden zu den Anbietern gehören, die kleine und mittelgroße Firmen adressieren. Demnach verschwinden die meisten Anbieter noch dieses oder das kommende Jahr.

Getroffen hat es beispielsweise die Divine Inc., die in der Butler-Studie noch positiv besprochen war. Verschwunden ist auch Obtree aus der Schweiz. Diese Firma hat Ixos-Software aus Grasbrunn bei München übernommen. Gartner-Frau Logan findet es gut für Ixos und räumt den Oberbayern gute Chancen ein. Zu einen verfüge Ixos über eine gute Kundenbasis zum andere bescheinigt sie den Produkten gute Noten für das Management von Prozessen.

Bei soviel Verdrängungswettbewerb lohnt sich ein Blick auf die Einkommen der viel versprechenden Anbieter. Bei Ixos liegen die jüngsten Quartalszahlen und damit der Jahresabschlussbericht für das Geschäftsjahr, das am 30. Juni abgelaufen ist, noch nicht vor. IBM verbittet sich das Aufdröseln der Geschäftszahlen en detail. Jedenfalls sank der Umsatz mit Lotus-Produkten um drei Prozent im vergangenen Quartal gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres, der Umsatz mit Websphere dagegen stieg um zwölf Prozent.

Dokumentum kann im abgelaufenen Quartal auf ein 26prozentiges Umsatzplus gegenüber dem Vorjahresquartal verweisen, wobei die Lizenzeinnahmen um 21 Prozent zulegten. Documentum rangiert wie auch IBM/Lotus in der jüngsten Gartner-Bewertung im rechten oberen Abschnitt des „Magischen Quadrats“. Beurteilt wurde hier die „Vollständigkeit der Vision“ und die Möglichkeiten, diese schon umzusetzen zu können im Bereich „Integriertes Dokumenten-Management“. Ebenfalls in diesem erstrebenswerten Quadranten befinden sich Filenet, Hummingbird und Open Text.

Filenet nahm im abgelaufenen Quartal 87,1 Millionen Dollar ein, im Vorjahresquartal waren es 88,2 Millionen Dollar. Im Vierteljahr zuvor war der Umsatz allerdings von 86,2 Millionen Dollar im Vergleichszeitraum des Jahres 2002 auf 87 Millionen Dollar leicht gestiegen.

Hummingbird nahm in seinem dritten Berichtszeitraum des laufenden Geschäftsjahres, der am 30. Juni endete, 48,1 Millionen Dollar ein; 44,1 waren es in den Vergleichsmonaten des Vorjahres. Allerdings schrumpfte der Gewinn von 1,8 auf 1,4 Millionen Dollar.

Die Ergebnisse des vierten Quartals und des gesamten Geschäftsjahres will Open Text am 14. August veröffentlichen. Das dritte Quartal, das im März endete, brachte der Firma einen Rekordumsatz von 44 Millionen Dollar und Lizenzeinnahmen von 19 Millionen Dollar — 22 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Das scheint noch nicht viel über die Überlebenschancen auszusagen. Doch wachsen nach den Erwartungen der Analystenhäuser integriertes Dokumenten und Web Content Management weiter zusammen. Die Gartner Group geht davon aus, dass schon 2005 die Hälfte aller Anbieter aus dem Dokumenten-Management-Umfeld Web-Content-Management-Funktionen in unterschiedlicher Ausprägung wird anbieten können. Dagegen sieht sie keine neuen Sterne am Horizont der DMS-Anbieter heraufziehen. Die etablierten Firmen haben also eine gute ECM-Startposition. Die anderen erwartet ein harter Konkurrenzkampf.

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