ZDNet: Wann kommt denn Mad Hatter nun? (Mad Hatter ist die nun für Herbst angekündigte Desktop-Version von Linux von Sun, basierend auf Red Hat Linux; d. Red.)
Pinchev: Wir haben auch nur die Ankündigung gesehen.
ZDNet: Dann sind Sie gar nicht in die Entwicklung involviert?
Pinchev: Nein, das sind wir nicht. Wir bringen unseren eigenen Desktop im Oktober.
ZDNet: Aber da will auch Sun seine Version vorstellen.
Pinchev: Das bleibt Sun überlassen. Wir jedenfalls kommen mit Red Hat Enterprise Linux 3.0 heraus, die alles abdecken wird. Vom Desktop bis zum größten Server ohne Limitierung der Zahl der CPUs.
ZDNet: Suse hat seinen Desktop bereits im Juni vorgestellt. Konzipiert wurde das Windows-Konkurrenzprodukt für den Einsatz in Großunternehmen, öffentlichen Verwaltungen und Firmen mit vernetzten Standorten. Jetzt sie und auch Sun. Kann man von einem geballten Angriff auf die Marktmacht von Microsoft sprechen?
Red Hat President International Operations Alex Pinchev |
Pinchev: Wir haben jede Menge Anfragen zum Desktop. Interessanterweise kommen diese Anfragen vor allem aus Europa, besonders aus Deutschland und dem deutschsprachigen Raum, und aus Australien. Weniger aus den USA. Der Grund dafür sind unserer Meinung nach die Kosten. Nebenbei: Wir sprechen hier nicht über den Desktop für meine Kinder mit Joystick und Kamera und all so was. Wir sprechen vielmehr über Desktops für große Kunden, Enterprise Desktops also. Wenn Sie den Consumer-Markt angehen wollen, müssen Sie 1000e von Spielen anbieten, besagte Joysticks und Kameras und die Treiber dafür schreiben. Das ist ein immenser Aufwand.
Jedenfalls: Bei 1000enden von Desktops in einer Firma spielen die Kosten pro Desktop eine entscheidende Rolle. Was wir bieten, ist eine einfache Verwaltung und Integration des Arbeitsplatzes zu einem geringen Preis. Alles in allem ist unsere Strategie auf das Rechenzentrum ausgerichtet, da hat Microsoft bislang wenig Glück gehabt.
ZDNet: Am 12. August hat SCO mitgeteilt, ein Unternehmen aus der Reihe der 500 weltweit größten Firmen (Fortune 500) habe einen Lizenzvertrag zur Nutzung von Linux unterzeichnet. Um welches Unternehmen es sich handelt, wollte SCO jedoch nicht bekannt geben, aber natürlich stand sofort die Vermutung im Raum, es handele sich um Microsoft.
Pinchev: Microsoft gehört jedenfalls zu den Fortune 500-Companies (lacht). Aber SCO macht ein großes Geheimnis daraus, also: Keine Ahnung.
Neueste Kommentare
2 Kommentare zu Red Hat: „SCO geht es nur um persönliche Bereicherung“
Kommentar hinzufügenVielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.
Genau!
Na dass is doch mal n gutes Statement zu OpenSource: "…unser gemeinsamer Gegner sitzt in Redmond..!"
Und wenn das nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen so wäre, dann noch besser! Nach wie vor bin ich immernoch der Meinung, M$ brauch Konkurenz. Weil: soviel Kohle mit nem Müllprodukt zu verdienen (Blaster hats mal wieder mit aller Deutlichkleit gezeigt!!! Sobig ist Kinderkacke, aber zeigts genauso.) , das geht doch garnicht!
MfG -B-
Und immer dran denken: Wer M§ einsetzt, wenn auch nur schwarz, der hilft M$ wenigstens bei der Verbreitung dieses Systems… DAS SOLL DOCH NICHT SO SEIN!!!
Aktienschieberei
Es ist etwas komplizierter: Es gibt eine kapitalgesellschaft "Canopy",gegründet von einem Ex-Novellmanager. Diese hält einen großen Teil, wenn nicht sogar eine Mehrheit der SCO-Aktien. Gleichzeitig ist – oder genauer: war – Canopy Eigentümer einer Firma "Vultus". Dann stiegen die SCO-Aktien durch die Linux-Diskussion, es wurde flugs eine Tranche neuer Aktien aufgelegt. Mit diesen hat SCO die Fa. Vultus von Canopy übernommen, Canopy hat dafür ein zur Zeit recht lukratives Aktienpaket erhalten und wird dieses auf die eine oder andere Weise in Umlauf bringen.
SCO gehört damit immer noch Canopy, Vultus auch, wenn auch nur noch mittelbar. Fazit: Canopy hat Geld erhalten, im Grunde für nichts.
Da das nach Meinung der Wirtschaftslehre nicht geht, muß irgendwann mal jemand dafür zahlen. Das werden meiner Meinung nach dann die Inhaber der SCO-Aktien sein.
Trittbrettfahrer dabei sind die Manager von SCO, die ganz leise erhebliche Aktienpakete nach und nach abgestoßen haben und bereits Optionen auf weitere Aktien in Händen halten.
Das Ganze ist legal, auch wenn das dann irgendwann den Kleinaktionären und Mitarbeitern auch nicht weiterhilft.
So Long
Thomas