Unterhaltungselektronik-Branche mit Umsatzrückgang im Halbjahr

Das Geschäft mit Fernsehgeräten, Videorekordern und HiFi-Geräten ist auf rund 3,73 Milliarden Euro zurückgegangen

Die klassische deutsche Unterhaltungselektronik-Branche hat im ersten Halbjahr 2003 einen Umsatzrückgang von sechs Prozent verzeichnet. Das Geschäft mit Fernsehgeräten, Videorekordern und HiFi-Geräten sei auf rund 3,73 Milliarden Euro zurückgegangen, teilte der Fachverband Consumer Electronics im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektroindustrie (ZVEI) am Dienstag in Berlin mit. Der Fachverbandsvorsitzende Hans-Joachim Kamp machte neben dem gedämpften Konsumklima vor allem den starken Preisdruck in der Branche für den Rückgang verantwortlich. Über die Aussichten für das zweite Halbjahr äußerte er sich drei Tage vor dem Start der Internationalen Funkausstellung (IFA) verhalten optimistisch.

Inklusive privat genutzter Kommunikationselektronik wie Mobiltelefonen und Heim-PCs sei der Umsatz der Branche im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwei Prozent auf 7,95 Milliarden Euro gesunken, sagte Kamp weiter. In einigen Bereichen der klassischen Unterhaltungselektronik seien im vergangenen Halbjahr zweistellige Umsatzrückgänge verzeichnet worden. So brach der Umsatz bei Videorekordern um 30 Prozent auf 104 Millionen Euro ein, der Umsatz bei Röhren-Farbfernsehern lag mit gut einer Milliarde Euro 15 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Bei den HiFi-Geräten sei der Umsatz um fünf Prozent auf 467 Millionen Euro zurückgegangen.

„Wir brauchen endlich Ruhe an der Preisfront“, sagte Kamp. Die Preise in der Branche sind nach seinen Schätzungen im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um fünf bis sieben Prozent gesunken. Bei DVDs habe der Preisverfall 20 Prozent betragen. Die Industrie müsse sich den Vorwurf gefallen lassen, die Konsumenten nicht genügend über Mehrwerte bei Markenartikeln informiert zu haben.

Die Branche setze nun auf die Impulse der alle zwei Jahre stattfindenden IFA. Auf der nach Kamps Angaben größten Ordermesse Europas würden die Weichen für das Marktgeschehen der kommenden Monate gestellt. „Die Aussichten für den privaten Konsum sind durchaus besser geworden“, sagte Kamp. Die Marktforscher erwarteten im Jahr 2003 für die gesamte Konsumelektronikbranche (inklusive privat genutzter Kommunikationselektronik) einen Zuwachs von 1,4 Prozent auf 19,32 Milliarden Euro. Für das klassische Unterhaltungselektronikgeschäft mit Fernsehern, HiFi-Geräten und Videorekordern gingen sie im Gesamtjahr von einem Rückgang um ein Prozent auf 9,29 Milliarden Euro aus.

Bei der IFA setzt die Branche Kamp zufolge unter anderem auf das Zugpferd Heimkino mit Flachbildschirmen, DVD-Spielern und Sorround-Sound-Anlagen. Im Zuge der IFA würden Flachbildschirme den Massenmarkt erobern, prognostizierte Kamp. Zur diesjährigen IFA werden erstmals in der 79-jährigen Geschichte der Messe mehr als 1000 Aussteller erwartet. Der Anteil der ausländischen Unternehmen stieg auf 65 Prozent nach 49 Prozent vor zwei Jahren.

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