Linux-Sites aus Protest gegen Logikpatente geschlossen

GNOME, KDE und Knoppix schließen ihre Pforten: Dauer der Protestaktion ist nicht bekannt

Verschiedene Linux-Websites haben nach eigenen Angaben vorübergehend ihre Pforten aus „Protest gegen Logikpatente“ geschlossen. Die Internet-Präsenzen von GNOME, KDE, Knoppix und anderen bekannten Linux-Anlaufstellen weisen derzeit folgende Meldung auf:

Diese Seite wurde zum Protest gegen Logikpatente vorübergehend gesperrt. Bald könnten Webseiten regelmäßig wegen Logikpatenten gesperrt werden. Logikpatente können dazu führen, dass Sie wegen Veröffentlichung selbst entwickelter Texte gerichtlich belangt werden.

Sie werden in 20 Sekunden an swpat.ffii.org weiter geleitet werden und dort mehr über Logikpatente erfahren. Um zu Ihrem Ziel zu gelangen, klicken Sie bitte hier.

Hier erwartet den Besucher folgende Erklärung sowie weitere Informationen zu dem Anliegen:

FFII: Logikpatente in Europa

In den letzten Jahren hat das Europäische Patentamt (EPA) gegen den Buchstaben und Geist der geltenden Gesetze über 30.000 Patente auf computer-implementierte Organisations- und Rechenregeln (Programme für Datenverarbeitungsanlagen) erteilt. Nun möchte Europas Patentbewegung diese Praxis durch ein neues Gesetz festschreiben. Europas Programmierer und Bürger sehen sich beträchtlichen Risiken ausgesetzt. Hier finden Sie die grundlegende Dokumentation zur aktuellen Debatte, ausgehend von einer Kurzeinführung und Übersicht über die neuesten Entwicklungen.

Wie lang die Protestaktion andauern soll ist nicht bekannt.

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12 Kommentare zu Linux-Sites aus Protest gegen Logikpatente geschlossen

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  • Am 28. August 2003 um 20:17 von H.Lang

    wenn bisherige Praxis rechtswidrig – warum keine Strafverfahren?
    Wenn die bisherige Praxis gegen Buchstaben und Geist der Gesetze verstößt- warum wird nichts unternommen?? Sowas soll ja unter Umständen auch strafbar sein – Amtsmißbrauch, Untreue, ect.
    Außerdem sollte doch wer auch auf zivlrechtlichem Wege was zustande bringen, oder?

    • Am 28. August 2003 um 23:14 von Brother Tak

      AW: wenn bisherige Praxis rechtswidrig – warum keine Strafverfahren?
      Kann man den Nil verklagen, weil er ins Meer fließt, den amerikanischen Präsidenten, weil er ein Kriegsverbrecher ist oder Microsoft hindern so zu verfahren, wie sie es eben tun…… Solange in unserer Welt das Kapital regiert und die Demokratie nicht mehr als ein Feigenblatt für diese Kapitaldiktatur ist, wird sich nichts ändern. Die einzige Hoffnung, dass immer mehr Menschen erkennen, daß dieser Weg falsch ist, daß SPD nunmehr Sozialdemagogische Partei Deutschland heißt und die Straßen sich mit mündigen Bürgern füllen, die wieder rufen: "Wir sind das Volk!". Wenn die Linuxgemeinde mit solchen Aktionen zum Nachdenken anregt habe ich keine Probleme. Wer glaubt das vor Gericht Recht gesprochen wird ist von den heutigen Tatsachen allerdings sehr weit entfernt….

    • Am 1. September 2003 um 8:51 von Bernd K.

      AW: AW: wenn bisherige Praxis rechtswidrig – warum keine Strafverfahren?
      Uiiiii…

      Es gibt wohl doch noch mehr Revoluzer unter uns…

      MfG:
      Bernd "Ich bin auch das Volk" Kwingzapf

  • Am 28. August 2003 um 9:18 von Peter Schultz

    Denken wird verboten
    bald darf man nicht mal mehr lizenzfrei denken …..

    • Am 28. August 2003 um 10:32 von expocityvoice

      AW: Denken wird verboten
      . . . ausser, man bezahlt eine Gebühr für eine wieder extra geschaffene Urheberrechts-Gesellschaft!

    • Am 23. September 2003 um 8:06 von John Doe

      AW: AW: Denken wird verboten
      Macht doch nichts, die meisten tuns doch sowieso nicht (s. Bildzeitung, Starsearch, Strassenverkehr, Politik, usw.)
      George Orwell hatte doch recht! Wie lange noch bis zur Gedankenpolizei?

  • Am 28. August 2003 um 9:17 von L.Lungershausen

    Linux-Sites aus Protest schliessen
    Sites aus Protest pausieren lassen ist wie „Luftanhalten gegen den Krieg“ – zeigt nur Wirkung beim Protestierenden…

  • Am 28. August 2003 um 6:51 von Kornelius Hug

    Softwarepatente
    Ich halte Softwarepatente für die schädlichste Erfindung von Anwälten seit zig Jahren. Sie behindern die Entwicklung von brauchbarer Software auf jeder Stufe und sorgen höchstens dafür, dass die dominanten Firmen ihre Dominanz auf Kosten von kleinen Firmen ausbauen können. Sie schaffen Arbeitsplätze am falschen Ort: in der Verwaltung, nicht in der Forschung und Entwicklung, und sie helfen so mit, Produkte unnötig zu verteuern. Wer seine Software und cleveren Algorithmen schützen, kann durchaus andere Verfahren dazu nutzen.

  • Am 28. August 2003 um 1:07 von Christian Schuglitsch

    Wird nicht ganz ohne Aufmerksamkeit bleiben
    Die Schliessung der Seiten geht wohl ein bisschen über’s Ziel hinaus, Prolinux oder holarse.net machen das sehr viel eleganter und lassen einen nach dem Hinweis normal auf die Seite.

    Auch wird demonstrativ ein patentierter Fortschrittsbalken eingesetzt.

    Patente gehen alle an. Auch WIndowsfreeware sowie viele mittelgrosse Softwareschmieden hätten unter Patenten zu leiden.

    Die 30 000 bisher verteilten Patente gehören gestrichen, der Einsatz kann nicht gross genug sein.

    MfG

  • Am 27. August 2003 um 23:47 von expocityvoice

    Wird keine Wirkung zeigen!
    DonQuichotterie und Trotzreaktionen bringen hier die Hersteller nicht weiter. Hier hilft nur Lobbys zu formieren und sich an die Parlamentarier halten.
    Das Schlimme an den Vorschriften ist, daß sie von Blinden gemacht werden, die von Farbe reden.
    Hier stellt sich die Politik wieder selbst ein Bein, da sie in Unkenntnis der Materie, ihrem ebenso unqualifiziertem Fußvolk, die Ausarbeitung von Vorschriften und den Durchführungsbestimmungen überläßt.

    • Am 28. August 2003 um 6:47 von Peter Läpple

      AW: Wird keine Wirkung zeigen!
      Es mag sein das die Action keine Wirkung zeigen wird. Allerdings, glaube ich, sollte man alle Mittel und Möglichkeiten einsetzen um das Problem aufmerksam zumachen. In vielen Fällen ist sich der "Normaluser" wahrscheinlich überhaupt nicht bewusst was Logikpatente, in dieser Form, für Auswirkungen haben werden. Vielleicht werden durch diese "Unbequemlichkeiten" noch ein paar Menschen mehr zum nachdenken gebracht, sodass das Echo an der Politik nicht ganz so spurlos vorübergeht.
      Allerdings zeichnen sich viele Politiker, in solchen Situationen, mehr durch Ignoranz als durch Nachdenken aus.

      Aber Hoffnung ist überall.

      Gruß
      Peter Läpple

    • Am 28. August 2003 um 18:25 von Dirk Roessing

      AW: AW: Wird keine Wirkung zeigen!
      Na, zumindest bei mir hat diese Aktion was bewirkt. Zwar ist mir das Thema nicht neu und ich habe mich auch dazu informiert, doch geht vieles im Alltag einfach unter.

      Durch den Besuch auf apache.org bin ich wieder darauf aufmerksam geworden und habe mich gleich über den dort gesetzten Link petition.eurolinux.org/ an der Petition beteiligt und werde noch heute einige Leute darauf aufmerksam machen.

      Grüße
      Dirk Roessing

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