ZDNet: Wollen Sie damit tatsächlich sagen, dass keinerlei Rivalitäten etwa zwischen Sun und Microsoft auftreten? Das wäre das erste Mal!
Astor: Ganz klar, wenn ein Mitglied seine Stimme abgibt, ist er sowohl durch den eigenen Vorteil als auch den für die gesamte Industrie motiviert. Und manchmal führt das zu Diskussionen. Aber ich habe in echt noch nie erlebt, dass sich keine vernünftige Lösung gefunden hätte. Manchmal brauchen die Dinge etwas länger, weil das eine Mitglied erst die Denke des andere verstanden haben muss. Aber noch mal: Unser gemeinsames Ziel ist die Errichtung einer interoperablen Web Service-Infrastruktur. Und das wiegt in der Regel schwerer als Firmeninteressen.
ZDNet: Ihre Zahlen für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres gaben keinen Anlass zum Jubeln. In dem Vierteljahr bis zum 30. Juni hat man einen Umsatz von 43,2 Millionen Dollar erwirtschaftet, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 47,7 Millionen Dollar. Aus dem Lizenzgeschäft stammten 21,8 Millionen Dollar, vor einem Jahr waren es 28,7 Millionen Dollar. Nach den amerikanischen Generally Accepted Accounting Principles (GAAP) hat sich der Verlust auf 6,8 Millionen Dollar oder 13 US-Cent pro Anteilschein summiert, vor einem Jahr präsentierte man ein Minus von 3,1 Millionen Dollar oder sechs US-Cent je Aktie. Kann sich Ihr Engagement im WS-I in Heller und Pfennig auszahlen? Anders gesprochen: Rechnen Sie sich einen Profit aus Ihrer Board-Tätigkeit aus?
Astor. Ganz so kann ich das nicht stehen lassen. In den vergangenen zwei Jahren haben tatsächlich nur zwei Enterprise Software-Firmen einen Zuwachs beim Umsatz mit Lizenzen verzeichnet. Und das sind SAP und Webmethods. Es stimmt schon, dass unsere Gesamtzahlen offensichtlich flach ausgefallen sind, aber im bekannte schwierigem Marktumfeld, in dem die meisten Firmen zehn, 15 oder sogar 30 Prozent verloren haben, haben wir uns ausgesprochen wacker geschlagen. Und ja, ich denke sehr wohl, dass sich unsere Strategie auszahlen wird. Sonst würden wir’s ja nicht machen.
ZDNet: Können Sie das etwas präzisieren?
Astor: Sicher. Wenn ich Mal einen ganz selbstbezogene Standpunkt einnehme, dann kann man – denke ich – sagen, dass Webmethods sich dadurch als führendes Unternehmen positionieren kann. Laut einer Studie von Gartner würde sich eine überwiegende Zahl von Interessenten an Web Services für Web Methods als Integrator entscheiden. Der Grund dafür ist neben unserem hohen Qualitätsstandard unser Engagement in dieser Sache. Wir glauben an die WS-I, weil es einerseits die Akzeptanz von Web Services im Markt und damit andererseits unseren Umsatz fördert.
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