Online-Broker wandeln sich zu gewöhnlichen Banken

Die Comdirect aus Quickborn bei Hamburg will den Aufbau von Beratungsdienstleistungen bis 2006 abschließen und hat dafür 2003 und 2004 jeweils fünf Millionen Euro eingeplant. Die bis 2006 geplanten 180 Berater sollen erfolgsabhängig bezahlt werden. Comdirect will ihre Kunden beim Kauf von fondsgebundenen Lebensversicherungen, Girokonten mit EC- und Kreditkarte, Tagesgeld- und Festgeldkonten beraten. Eine Vollbank wie ihre Konzernmutter Commerzbank will die Comdirect nicht werden, aber die Erstbank für ihre aktuell rund 600.000 Kunden.

Bei der DAB Bank können die knapp 390.000 Privatkunden telefonisch oder via Internet eine Finanzberatung anfordern und werden dann mit dem Beratungspartner Plansecur aus Kassel verbunden. Plansecur beschäftigt rund 250 selbstständige Berater zu den Themen Versicherungen, Vermögensanlageprodukte und Baufinanzierungen. „Mit unseren neuen Produkten wie zum Beispiel Zertifikaten und Anleihen sowie der Vertriebskooperation mit Plansecur wollen wir 2004 etwa acht bis neun Millionen Euro erlösen“, sagt DAB-Vorstand Alexander von Uslar. Es bleibt das Ziel der Online-Broker, weniger abhängig von der Börsenentwicklung zu werden. „Mittelfristig soll der Anteil der weniger börsenrelevanten Erträge – also das Zinsgeschäft, aber vor allem auch Vertriebserlöse – von derzeit einem Drittel auf die Hälfte der Gesamterträge steigern“, ergänzt von Uslar.

Im ersten Halbjahr 2003 erzielte die Comdirect – vor allem dank der im zweiten Quartal stark gestiegenen Börsenkurse – einen Gewinn nach Steuern von 8,6 Millionen Euro. Auch die DAB war von Januar bis Juni wieder profitabel und verdiente 670.000 Euro.