Supermarkt-PCs wie der Neue von Plus: Office-tauglich?

Dennoch nimmt man mit dem Einsatz eines Supermarkt- oder sonstigen Allround-PCs natürlich einige Nachteile in Kauf. Wie gewichtig diese sind, muss jedes Unternehmen, jedes Büro und jeder Kunde natürlich selbst entscheiden:

  • Langzeit-Verfügbarkeit: Schnäppchen-PCs sind bekanntlich relativ billig, weil Komponenten in hohen Stückzahlen gekauft und eingebaut werden. Zudem sind diese Komponenten oft Restposten oder Auslaufmodelle. Wenn ein Kleinbüro mit sagen wir drei Aldi-PCs beginnt und nach einem Jahr neue Mitarbeiter bekommt, müssen vollständig andere Rechner angeschafft werden. Je mehr Mitarbeiter, desto größer das Chaos für externe oder fest angestellte Support-Mitarbeiter. Jedes Problem, beispielsweise ein Sicherheits- oder Treiberupdate, oder aber eine notwendige Hardware-Erweiterung, multipliziert sich mit der Zahl der eingesetzten, unterschiedlichen Systeme. Deshalb bieten Dell oder HP Unternehmen Garantien über Mindest-Verfügbarkeiten udn Image-kompatible Systeme.
  • Administrierbarkeit: Allgemein gibt es natürlcih keine auf Billig-PCs zugeschnittene Administrationssoftware, wie sie große Anbieter für ihre Office-Rechner zur Verfügung stellen. Schlimmer, ein Supermarkt-PC wird natürlich nicht über für Administratoren wichtige Features wie Wake-on-LAN verfügen. Jeder Rechner muss von Hand gestartet und gewartet werden.
  • Betriebssystem-Version: Das vielleicht größte Problem ist das standardmäßig aufgespielte Betriebssystem, die Home-Edition von Windows XP. Diese unterstützt aber im Gegensatz zur Pro-Version keine Anmeldungen an Domänen. Auch stehen wichtige Netzwerk-Features wie Management-Konsole udn Gruppenrichtlinien unter XP Home nicht zur Verfügung (Details zu den Einschränkungen von XP Home). Dieses Betriebssystem ist also nur für wirklich kleine Netzwerke verwendbar.
  • Anpassung an tatsächliche Bedürfnisse: Jegliche Anpassung an die tatsächlichen Erfordernisse ist bei einem Supermarkt-PC natürlich nicht möglich. Jedes kleine Upgrade, jede zusätzliche Software oder Hardware muss eigens aufgespielt und auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft werden. Je schwieriger und spezieller die Ansprüche sind, desto größere Probleme kommen auf den Administrator oder (wenn es keinen Administrator gibt) auf die einzelnen Nutzer zu.

Es gibt noch eine große Zahl weiterer Einschränkungen, mit denen man mit einem Standard-PC als Arbeitsgerät leben muss, zum Beispiel Abschließbarkeit des Gehäuses, Empfindlichkeit gegenüber Hitze, Kälte oder Feuchtigkeit sowie nicht vorhandene ergonomische Optionen wie Wall-Mount-Kits und All-in-one-Lösungen. Doch die Unterschiede sind so groß, auch zwischen den teuren Office-Rechnern der verschiedensten Marken, dass die Beurteilung letztlich nur in Einzeltest beziehungsweise vom potentiellen Käufer selbst vorgenommen werden kann.

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3 Kommentare zu Supermarkt-PCs wie der Neue von Plus: Office-tauglich?

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  • Am 6. Oktober 2003 um 17:49 von K.Rocholl

    kein Service – no officestauglich
    Nach einem Erwerb eines PCVO 2400 von MBO habe ich gelernt, dass die werbliche Aussage >>SUPER SERVICE: Sie haben ein Problem, wir kommen<< für das Vor-Ort-Service nur insoweit gilt, als dass das Office für den Schadensfall einen Reserve-PC vorhält, weil (ab dem Freitagnachmittag) wegen des Wochenendes mit einer Reparatur nicht vor 5 Tagen zu rechnen ist. Also: >> MBO kommt<< ja, nur wann !! Und an die MBO-TECHNIK-Hot-Line muss man auch erstmal rankommen: Probieren Sie es mal 01805-462672 für 0,12 EUR/min.

  • Am 20. September 2003 um 10:44 von Dr. Horst Lüning

    WLAN
    Jeder versucht mit WLAN bzw. WiFi auf Kundenfang zu gehen. Jetzt auf einmal im Small Office/Home Office Umfeld. Dabei kann das kleine Unternehmen mit seinen beschränkten IT-Fähigkeiten die Sicherheit bei der Funkübertragung gegen Angriffe von außen bzw. Trittbrettfahrern beim Zugang am wenigsten kontrollieren.
    Ohne aufwändige Verschlüsselungsverfahren für die Netzwerkprotokolle, und das beherrschen nur hochbezahlte Fachleute, sollte man lieber die Finger von den drahtlosen Übertragungen lassen.
    Lieber ein Kabel verlegen und den onboard 100MB/s Ethernet Port verwenden.

    • Am 27. September 2003 um 0:39 von yeTTi

      AW: WLAN
      Was solls, es sind der Zeit ca. 2/3 aller Wlans ungeschützt.
      Weshalb sollte man auch ein Wlan absichern?
      Kostet doch nur Zeit und Geld.

      Das nicht absichern kann da gegen sehr teuer für den Betreiber werden,
      nicht nur die aktiven Kosten für Internet, sondern auch die Gefahr auf Haftstraffen bei Illegalen Daten auf dem Firmennetzwerk.
      Das eindringen in Ungeschützte Netzwerke ist in D straffrei, nicht da gegen die illegale Datenmanipulation, Zerstörrung …

      Wenn man was nutzen will muss man sich auch über die Gefahren informieren.
      Unwissenheit schütz vor Straffe nicht.

      so long yeTTi

      PS: Der erste Absatz ist nicht ganz ernst zunehmen.

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