Der tiefschwarze ViewSonic PJ501 LCD-Projektor produziert Licht wie ein Leuchtturm in der Nacht. Dieser SVGA-Projektor für Einsteiger kann große Bilder mit einer gemessenen Helligkeit von fast 1.300 Lumen erzeugen, wodurch er sich für Präsentationen in hell beleuchteten Räumen bestens eignet. Seine 2,5 kg sind jedoch schwer zu tragen, und er verbindet sich nicht automatisch mit der Quelle. Wegen leistungsbezogener Probleme wie dem niedrigen Kontrast ist der PJ501 nicht für Heimkinos zu empfehlen.

Design

Der ViewSonic PJ501 ist einer der größeren und gewichtigeren portablen LCD-Projektoren in diesem Test: Er misst 28,7 x 20,8 x 8,1 cm (BxTxH) und wiegt stattliche 2,5 kg. Mit Kabel erhöht sich das Reisegewicht des PJ501 auf 2,8 kg. Ein angefederter Knopf gibt den einstellbaren Vorderfuß frei, mit dem der Projektor um bis zu 10 Grad geneigt werden kann; ein Schraubfuß an der Rückseite hilft bei der Ausbalancierung des Geräts. Eigentümlich und möglicherweise unpraktisch ist die Tatsache, dass das Stromkabel rechts vom Ein-/Aus-Schalter statt rückseitig wie bei den anderen Projektoren angeschlossen wird.

BenQ DLP Micro SL705S
Der ViewSonic ist relativ groß und unhandlich.
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Auf dem Bedienungsfeld finden sich Ein-/Aus-Schalter und Eingangs- und Trapez-Korrektur-Knöpfe, außerdem Anzeigeleuchten für Betrieb, Überhitzung und Lampenlebensdauer.

Die Inbetriebnahme ist mit dem PJ501 etwas schwieriger, da er die Quelle nicht automatisch auffinden kann; hier muss man mit dem funktionalen Bedienungsfeld des PJ501 auf der Oberseite des Geräts erst die Möglichkeiten durchkämmen. Neben dem Ein-/Aus-Schalter und den Eingangs- und Trapez-Korrektur-Knöpfen zeigen Leuchten den Betriebszustand, Überhitzung und das bevorstehende Ende der 2.000-stündigen Lebensdauer der Lampe an. Die Navigation mit dem x-förmigen Vierfach-Bedienungselement ist sehr einfach.

Die drei 1,8 cm großen Active-Matrix-Farbanzeigefelder und das große Objektiv produzieren das große und helle Bild des PJ501 mit 800 x 600 Pixeln. Der PJ501 kann aus einer Distanz von bis zu 7,6 m projizieren; ein Bild mit einer Diagonale von einem Meter kann von nicht einmal 1,7 m Abstand aus erzielt werden – die kürzeste Distanz unter den getesteten Projektoren. Der PJ501 kann Notebook-Signale von VGA bis zu XGA verarbeiten, doch sehen emulierte Auflösungen, wie üblich, bei weitem nicht so scharf aus.

Ausstattung

Das breite Gehäuse des ViewSonic PJ501 bietet den Funktionen eines stationären Projektors ausreichend Platz. Zusätzlich zum erwarteten VGA-Anschluss bietet die Rückseite des Projektors gut beschriftete und farblich gekennzeichnete Anschlüsse für S-Video, Component-Video, Composite-Video sowie zwei unterschiedliche Optionen, das System mit Audio zu versorgen: Mini-Stereo und zwei RCA-Anschlüsse. Eine serielle RS232-Schnittstelle ermöglicht die Steuerung einer Notebook-Maus durch den Projektor, allerdings sind die hierfür erforderlichen Kabel nicht im Lieferumfang des PJ501 enthalten. Alle benötigten Videokabel sind jedoch beigefügt, ebenso Stromkabel, die in Europa und China verwendet werden können. All dies passt in die einfach gehaltene Nylontragetasche – wenn auch nur knapp. Einzige Kritik: Das versenkte Objektiv des Projektors hat einen unbefestigten Deckel, der billig gebaut und nur allzu leicht zu verlieren ist.

BenQ DLP Micro SL705S
Ein angenehmes Plus: Alle Anschlüsse des ViewSonic sind gut beschriftet und farblich gekennzeichnet.
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Auch die Fernbedienung dieses Projektors hat keinen Laserpointer, und sie lässt sich nicht zur Steuerung der Notebook-Maus verwenden.

Die normalgroße Fernbedienung des PJ501 hat für eine maximale Anbindung an den Projektor Infrarotfenster sowohl an der Vorder- als auch an der Rückseite. Mit ihr können alle Funktionen des Projektors gesteuert werden, u. a. Zoomen, Stummschaltung und Änderung des Bildseitenformats. Es fehlt jedoch ein Laserpointer und die Notebook-Maus kann auch nicht gesteuert werden. Ihr keilförmiges Design wirkt ein wenig rückständig. ViewSonic bietet eine Fernbedienung mit einer zusätzlichen Blätterfunktion und einem Laserpointer für etwa 68 Euro an.

Die Wartung ist einfach, aber kostspielig. Das Auswechseln der in einem herausziehbaren Modul untergebrachten Lampe des PJ501 erfordert nur einen kleinen Schlitzschraubendreher und etwas Geduld bei der Entfernung; es müssen jedoch um die 424 Euro pro Lampe bezahlt werden. Und einmal beim Thema angelangt: Man muss den Luftfilter des Ventilationssystems alle 100 Betriebsstunden reinigen.

Leistung

Neben dem ViewSonic PJ501 verblassen alle anderen getesteten SVGA-Projektoren. Er projizierte ein großes Bild mit einer Helligkeit von 1.277 Lumen; selbst in seinem energiesparenden Flüstermodus schaffte er überdurchschnittliche 1.008 Lumen. Die Gleichmäßigkeit blieb trotz der Helligkeit gut – eine nicht zu unterschätzende Leistung.

Weniger überzeugend war der Kontrast des ViewSonic PJ501 mit 182:1, der seine Fähigkeit, dunkle und helle Bereiche zu unterscheiden, deutlich einschränkt.

Das Farbdiagramm des ViewSonic PJ501 verdeutlicht die Farbqualität (rote Markierung) des Projektors im Vergleich zu der eines typischen Desktopmonitors (weiße Markierung).
In den Farbtests zeigte der PJ501 mittelmäßige Leistungen. Er gab alle 255 Grautöne wieder. Seine Farbtemperatur tendierte ins Rosafarbene und war mit 6.767 Kelvin etwas niedrig. Die Farbbalance verschob sich auf Kosten der Blau- und Grüntöne zu den Orange- und Gelbtönen. DVDs waren sauber und klar anzusehen, mit satten und leuchtenden Farben, im Hintergrund zeigte sich jedoch eine Spur der Pixelzeilen und die Bewegungen waren zeitweise etwas zitternd.

Der ViewSonic PJ501 läuft zwar schnell, dies jedoch mit wahrnehmbarer Hitze- und Geräuschentwicklung. Er kann ein Bild innerhalb von nur 25 Sekunden projizieren und kühlt in etwas über einer Minute ab. Die abgegebene Luft hat milde 68 °C, der Lüfter ist jedoch sehr laut – über 40 Dezibel. Der Flüstermodus des PJ501 verringert den Energieverbrauch von 150 Watt auf 130 Watt und reduziert hierbei den Lärm um 1,9 Dezibel; dafür geht aber auch die Helligkeit um 30 Prozent zurück. Eine angenehme Begleiterscheinung ist, dass – laut ViewSonic – durch diesen Modus die Lebensdauer der Lampe auf 4.000 Stunden erhöht wird.

Service und Support

ViewSonic gewährt eine ausgezeichnete 3-Jahres-Garantie für Teile und Reparaturen. Im ersten Jahr der Garantiezeit verpflichtet sich das Unternehmen, alle Ersatzteile innerhalb von 24 Stunden zu versenden. ViewSonic garantiert ein Jahr lang für die Birne und erweitert den Garantieumfang für eine zweite Birne auf 90 Tage. Zusätzlich zur interaktiven Fehlersuche, die auf der Website von ViewSonic angeboten wird, kann man hier den PJ501 registrieren, das Benutzerhandbuch herunterladen und Antworten auf allgemeine Probleme finden. Benötigt man persönliche Unterstützung, kann man eine E-Mail schicken oder den rund um die Uhr gebührenfrei zur Verfügung stehenden technischen Support anrufen. Der für diesen Test getätigte Anruf wurde innerhalb von fünf Minuten von einem Mitarbeiter beantwortet. Das beigefügte 32-seitige Handbuch ist auch für weniger erfahrene Anwender geeignet und deckt alle Grundlagen gut ab.

Themenseiten: Peripherie, Viewsonic

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