Auf dem Gipfel des Internetbooms wurden elektronische Bücher als die Zukunft für Leseratten gepriesen. Die Verlage stürzten sich auf den neuen Markt, der riesige Wachstumsraten versprach. Nun ist die Blase geplatzt, aber Verleger auf der Frankfurter Buchmesse wollen das so genannte E-Book nicht totsagen.
„Die Erwartungen waren weit übertrieben zur Zeit des Internetbooms“, sagt die britische Verlegerin Helen Fraser vom Penguin Verlag. „Aber es gibt einen kleinen Markt für E-Books, und der könnte wachsen, wenn neue Leseendgeräte auf den Markt kommen. Die Umsätze wachsen von Monat zu Monat.“
E-Books werden auf kleinen Speicherkarten geladen und können dann mit verschiedenen Endgeräten wie Laptops oder Handhelds gelesen werden. Das kleine Format mag diese Art des Lesens bei Reisenden beliebt machen. Doch daheim auf dem Sofa will der Leser nach allen Erfahrungen immer noch ein Buch in die Hand nehmen und die Seiten selbst umblättern, statt auf einen Bildschirm zu starren.
Im September kündigte daher der größte US-Buchhändler Barnes & Noble Inc an, sich aus dem E-Book-Geschäft zurückzuziehen. „Die Umsätze haben nicht so zugelegt, wie wir und andere das erwartet hatten“, sagte ein Sprecher des Konzerns. Auch bei anderen Verlagen hat der Realismus Einzug gehalten, wenn es um E-Books geht. Ganz abschreiben wollen sie die Technologie aber nicht.
Denn einige Nischenmärkte gibt es. So sind zum Beispiel die Verleger von Nachschlagewerken recht zufrieden mit der Entwicklung der Versionen zum Herunterladen. Andere setzen auf Technik gewöhnte Jugendliche, für die das Textelesen am Bildschirm normal ist, oder auf Senioren. „Zwei Lesergruppen, die am meisten davon haben sind junge Leute, die Bibliotheken nicht mögen, und ältere Leser, die Texte in großen Buchstaben lesen wollen.“
Elektronische Bücher machen nur einen Bruchteil des Buchmarktes aus, doch nach der Einschätzung von David Steinberg, Leiter Strategie und Internationales beim Verlag HarperCollins, liegt das Wachstumspotenzial bei „30 Prozent plus“ jährlich. HarperCollins veröffentlicht die kompletten Thriller von Agatha Christie als E-Book.
Das Buch habe aber lange nicht ausgedient, sagt Chris Barnard, Technologie-Analyst bei IDC: „Ein Problem ist, dass E-Books gegen eine sehr etablierte Technologie antreten – das Buch. Und die meisten Leute sind mit dieser Technologie sehr zufrieden.“
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2 Kommentare zu Verlage wollen E-Book nicht totsagen
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Welches EBook?
Ich wollte mir schon lange mal ein E-Book Gerät zulegen. Bis heute habe ich keine Infos über ein preiswertes aber trotzdem zum Lesen der E-Books gutes Gerät gefunden. Ich brauche kein Gerät das noch als Notebook zu gebrauchen ist. Wer kann mir da weiterhelfen?
EK
Ebooks
Tja, is ja kein Wunder.
Wenn ich mir so meinen Bücher-Bereich anschaue, der in Fantasy und Science Fiction angesiedelt ist, so sucht man da im Ebook Markt vergeblich danach. Meine Lieblingsserie Shadowrun hab ich nur 2 Dateien bisher gefunden. Und das bei über 40 Büchern, die verfügbar sind. Also bei so wenig Auswahl und vor allem keinen Vollständigen Serien ist es nicht verwunderlich, das sich die Leute diese nicht kaufen. Die zweite Frage dabei ist aber auch, wo soll man denn die ganzen Ebooks finden. Wenn ich da z.B. bei Amazon mal reingeschaut habe, war die Menge an verfügbaren Ebooks doch eher winzig. Und da haben mich keine interessiert. Der Technik der Ebooks gegenüber bin ich durchaus aufgeschlossen. Doch solange ich nicht interessante Serien von Fantasyromanen komplett bekommen kann, bleibts doch gegenüber den Papierausgaben uninteressant. Ich finde es nur schade, das diese auch nur teilweise lieferbar sind. Ich hab nämlich soviele angefangene Serien, die ich in dem Moment als sie weitergeführt wurden, wegen Geldmangel nicht erweitern konnte und jetzt aber wegen nicht lieferbaren Exemplaren nicht mehr ergänzen kann. Beispiel Drachenlanze. Eigentlich schade, denn da gibt man das Sammeln doch ganz auf.